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Antarktis: Dünnes Eis

By 8. Oktober 2020Juli 6th, 2022No Comments

Internationale Forschende, unter ihnen Senckenberg-Meeresforscherin Angelika Brandt, haben in einer heute im Fachjournal „WIREs Climate Change“ erscheinenden Studie auf die Wissenslücken in der Antarktis-Forschung hingewiesen. Die Wissenschaftler*innen fassen in ihrem Bericht die bisherigen Erkenntnisse zum Verlust des Schelfeises in der Antarktis und den damit verbundenen Konsequenzen zusammen und geben einen Ausblick für zukünftige Forschungsstrategien.

Laut Modellierungen werden die Antarktis-Schelfeise der globalen Erwärmung noch etwa 300 Jahre standhalten, bevor sie endgültig auseinanderbrechen. „Nirgends sind die Auswirkungen des Anthropozäns, dem von uns Menschen gemachten Zeitalters, besser zu beobachten, als am Südpol. Seit den 1950er Jahren verzeichnen wir in der Antarktis einen Verlust von über 30.000 Quadratkilometern Eisfläche – das ist in etwa die Größe von Brandenburg“, erklärt Prof. Dr. Angelika Brandt vom Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum in Frankfurt und fährt fort: „Die dortige Veränderung wurde erst vor drei Jahren eindrucksvoll durch das Abbrechen des 1000 Milliarden Tonnen schweren Eisbergs ‚A-68’ deutlich.“

A-68 hatte sich im Juli 2017 vom Larsen-Schelfeis an der Ostküste der Antarktischen Halbinsel gelöst. Der 175 Kilometer lange und 50 Kilometer breite Eisberg driftete anschließend nach Norden und erreichte etwa drei Jahre später das offene Meer. Aktuell treibt er in der Nähe der Südlichen Orkneyinseln. „Zukünftig sind – bedingt durch stetig steigende Temperaturen – weitere solche Abbrüche zu erwarten. Gleichzeitig ist unser Wissen zu den Auswirkungen dieser massiven Veränderungen auf die Ökosysteme noch am Anfang“, erläutert Brandt.
Die Frankfurter Meeresforscherin und 38 weitere Wissenschaftler*innen haben sich daher Ende 2017 auf einem Workshop in Florida zusammengeschlossen, um die Forschung rund um den Verlust des Antarktis-Schelfeises und dessen Auswirkungen voranzutreiben. Mehr erfahren…