Allein auf Spitzbergen emittieren Quellen im Gletschervorfeld 2.300 Tonnen Methan pro Jahr.
von Nadja Podbregar
Fatale Rückkopplung: Die schrumpfenden Gletscher der Arktis könnten zu einer bisher unterschätzten Quelle des potenten Treibhausgases Methan werden. Denn der Gletscherrückzug legt Grundwasserquellen frei, aus denen in Wasser gelöstes Methan an die Oberfläche sprudelt – mit bis zu 600.000-mal höherer Konzentration als in der Atmosphäre, wie Messungen auf Spitzbergen belegen. Durch diese Methanemissionen könnte der Gletscherschwund den Klimawandel zusätzlich anheizen – ein klassischer Teufelskreis.
Methan ist ein potentes Treibhausgas und wird unter anderem beim anaeroben Abbau organischen Materials in Böden, Meeressedimenten oder Gewässern freigesetzt. Auch aus Erdgas- und Gashydratvorkommen im Untergrund kann das Gas austreten. Doch ein Teil dieser potenziellen Methanquellen ist bisher noch blockiert: Der Permafrost und die Eisdecken der Polargebiete überdecken die Vorkommen und verhindern, dass das Gas austritt.
Doch mit dem Klimawandel ändert sich dies. Das schmelzende Meereis, der tauende Permafrost an Land und im Meer und sogar das Schmelzwasser von Gletschern setzen inzwischen vermehrt Methan frei, wie Studien belegen. Mehr erfahren….