Skip to main content

Exotische Kristallform kann offenbar auch durch starke elektrische Entladungen entstehen

„Unmögliche“ Kristallstruktur: Forscher haben erstmals einen Quasikristall entdeckt, der durch starke elektrische Entladung entstanden ist. Das exotische, zwölfzählig symmetrische Gebilde verbarg sich in einem Fulgurit – einer aus verglastem Sand und dem Metall einer herabgefallenen Stromleitung gebildeten Schmelzstruktur in einer Sanddüne. Die Analyse enthüllte dann, dass es sich um eine zuvor unbekannte Form von Quasikristall handelt. Er deutet darauf hin, dass es in Fulguriten vielleicht noch weitere unentdeckte Quasikristalle geben könnte.

Quasikristalle galten lange als unmöglich, denn ihre Struktur widerspricht dem gängigen Schema eines Kristallgitters. Statt aus lauter gleichen symmetrischen Grundeinheiten sind Quasikristalle aus verschiedenen geometrischen Grundformen zusammengesetzt, zeigen aber dennoch eine gewisse Ordnung. Nur eine Handvoll natürlicher Quasikristalle wurden bisher gefunden, sie entstanden meist unter den Extrembedingungen eines Meteoriteneinschlags oder bei Atombombentests.

Durch Hochspannung verschmolzen

Einen auf ganz andere Weise entstandenen Quasikristall haben Forscher um Luca Bindi von der Universität Florenz jetzt erstmals entdeckt – durch Zufall. Sie fanden ihn in einer Sanddüne in Nebraska an der Stelle, an der eine durchtrennte Stromleitung den Boden berührte. Dort hatte sich ein Fulgurit gebildet, ein röhrenförmiges Gebilde aus verschmolzenem, verglastem Sand und Spuren des Leitungsmetalls. Mehr erfahren…