Um den Klimawandel zu bremsen, ist ein umfassender Umstieg auf erneuerbare Energien nötig. Aber auch eine solche Energiewende erzeugt zunächst zusätzliche CO2-Emissionen, unter anderem durch die Produktion und Installation neuer Windräder, Solaranlagen und anderer Systeme. Wie viel Treibhausgase durch die weltweite Transition der Energiesysteme anfallen werden, hängt dabei entscheidend vom Tempo des Umstiegs ab, wie Forscher ermittelt haben. Bei schneller Energiewende mit Installation von knapp sechs Terawatt pro Jahr bis 2050 lägen die zusätzlich Emissionen bis 2100 bei weniger als 20 Milliarden Tonnen CO2. Bei einer langsameren Energiewende wäre der zusätzlich CO2-Ausstoß bis zu neunmal höher.
Um noch schlimmere Folgen zu vermeiden, müsste die globale Erwärmung auf 1,5 oder zwei Grad gegenüber präindustriellen Werten begrenzt werden. Dies erfordert unter anderem einen Ausstieg aus fossilen Energieträgern und eine Umstellung der kompletten Energiesysteme auf erneuerbare Quellen wie Wind, Sonne oder Geothermie. Allerdings wird eine solche Transition nicht ohne erhebliche zusätzliche Kosten und auch CO2-Emissionen möglich sein. Denn für die Installation von Windturbinen, Solarpaneelen und Stromspeichern müssen zusätzliche Rohstoffe gefördert und transportiert werden und auch die Produktion von Beton, Stahl und Halbleiterbauteilen kostet Energie. Solange nicht genügend „grüner“ Strom für diesen zusätzlichen Bedarf vorhanden ist, wird zumindest ein Teil dieser Energie durch fossile Quellen gedeckt werden müssen – und das erzeugt zusätzliche Treibhausgas-Emissionen. Mehr erfahren…