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Wellengetriebene Auftriebspumpe südlich der Kanarischen Inseln ausgesetzt

25.11.2022/Kiel/Las Palmas. Kann künstlicher Auftrieb von nährstoffreichem Tiefenwasser dazu beitragen, mehr Kohlendioxid im Ozean zu speichern? Dieser Frage geht der Forschungsverbund Test-ArtUp nach. Als Teil der Forschung ist jetzt eine Wellenpumpe südlich der Kanarischen Inseln ausgesetzt worden, welche die Wellenenergie nutzt, um nährstoffreiches Wasser aus 200 Metern Tiefe in die lichtdurchflutete Oberflächenschicht zu pumpen. Dort können die Nährstoffe von Mikroalgen zur Photosynthese genutzt werden. Der Test soll Aufschluss darüber geben, ob es möglich ist, Wellenenergie zu nutzen, um Tiefenwasser an die Oberfläche zu bringen und so die Kohlendioxidaufnahme des Ozeans zu erhöhen. Darüber hinaus soll ein umfangreiches Messprogramm Informationen über die Auswirkungen des künstlichen Auftriebs auf die Ökosysteme liefern.

Im Pariser Klimaabkommen hat die Weltgemeinschaft beschlossen, die globale Erwärmung auf deutlich unter 2° Celsius zu begrenzen und Anstrengungen zu unternehmen, sie unter 1,5° Celsius zu halten. Dies ist nur zu erreichen, wenn zusätzlich zu einer drastischen Reduktion der Treibhausgas-Emissionen Maßnahmen ergriffen werden, um Kohlendioxid (CO2) aktiv wieder aus der Atmosphäre zu entfernen.

Aufgrund seines großen Potenzials zur Kohlenstoffaufnahme kann der Ozean eine wichtige Rolle bei der aktiven Entnahme von Kohlendioxid (Carbon Dioxide Removal, CDR) spielen. Eine meeresbasierte CDR-Maßnahme ist die Anregung des biologischen Kohlenstofftransports in die Tiefe des Ozeans. Dieser wird von mikroskopisch kleinen Algen angetrieben, die im Wasser verfügbare Nährstoffe zur Bildung von Biomasse nutzen. Dabei wird auch CO2 aufgenommen und in organisches Material umgewandelt. Ein Teil der Algenbiomasse sinkt direkt in die Tiefe, ein Teil fließt in das Nahrungsnetz ein und gelangt über die Ausscheidungen der Tiere ebenfalls in tiefere Wasserschichten. Begrenzt wird der Prozess durch die Verfügbarkeit von Nährstoffen in der lichtdurchfluteten Oberflächenschicht. In 50 Prozent des Weltozeans sind Nährstoffe ganzjährig Mangelware und der biologische Kohlenstofftransport in die Tiefe entsprechend träge. Diese Regionen, vornehmlich in den Tropen und Subtropen, werden oft auch als ozeanische Wüsten bezeichnet. Mehr erfahren…