Die Art, von der alles Leben abstammt, dürfte vor 4,2 Milliarden Jahren gelebt haben und Teil eines längst ausgestorbenen Ökosystems gewesen sein.
Reinhard Kleindl
Wie sah das frühe Leben auf der Erde aus? Seit vielen Jahrzehnten suchen unterschiedlichste Wissenschaftsdisziplinen Antworten auf diese Frage. Der Zeitraum, um den es hier geht, liegt mehrere Milliarden Jahre zurück, geologische Spuren von Leben aus dieser Zeit zu finden ist extrem schwierig.
Doch die Natur bietet noch einen anderen Zugang. Es gibt nämlich eine offensichtliche Informationsquelle über dieses frühe Leben: seine Nachkommenschaft auf der heutigen Erde. Nach heutigem Wissen stammen alle aktuell lebenden Organismen von Vertretern einer einzigen Art ab. Diese Art nennt die Wissenschaft Luca, eine Abkürzung des englischen Ausdrucks für „Letzter universeller gemeinsamer Vorfahre“, im Deutschen auch Urvorfahr genannt. Es ist diese Art, aus der Bakterien und sogenannte Archaeen hervorgingen und die so den biologischen Stammbaum begründete, an dessen Ausläufern alles heute bekannte Leben inklusive uns Menschen sitzt. Eine neue Studie, die nun im Fachjournal Nature veröffentlicht wurde, zeichnet das bisher detaillierteste Bild der frühen Lebewesen und findet dabei Antworten auf einige der bisher kontrovers diskutierten Fragen. Mehr erfahren…