Hitze, Dürren, Gletscherschmelzen – die Erderwärmung verändert unsere Umwelt. Die Wissenschaftlerin Ashlee Cunsolo erforscht, was das mit jenen macht, die die Folgen besonders stark zu spüren bekommen: den Inuit.
Ashlee Cunsolo realisierte lange vor den meisten anderen Menschen, wie sehr die Klimakrise die Psyche belasten kann. Die Klima- und Gesundheitsforscherin der kanadischen Memorial University reiste 2008 in ein kanadisches Dorf der Inuit. Das Eis in der Umgebung wurde immer dünner, bedeckte immer weniger Fläche und brach recht früh im Jahr auf. All das limitierte die Zeit der Bewohner auf dem Eis. Zeit, die sie etwa zum Jagen nutzten oder um Familie in anderen Gegenden zu besuchen. Zusammen mit einer Stammesältesten saß Cunsolo im Wohnzimmer, trank Tee und lauschte dem Knacken des Feuers. »Was machen diese Veränderungen mit dir?«, wollte Cunsolo wissen. Die Frau hielt inne, sah Cunsolo an und begann zu weinen. Sie weinte, weil das Schmelzen des Eises ihr Leben und ihre Kultur beeinflusst. Weil sich das auf ihre Familie, ihre Kinder und Enkel auswirken wird und weil sie sich hilflos fühlte. Mehr erfahren…