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GIS-basierte Aufschluss-Georeferenzierung der Elgersburg-Formation (Oberrotliegend, Perm)

Die Elgersburg-Formation befindet sich in einem ca. 6,5 km (OSO-WNW) x 1,5 km (SSW-NNO) kleinen Teilbecken innerhalb des spätkarbonisch-permischen Thüringer-Wald-Sedimentbeckens. Aufschlüsse der Elgersburg-Formation in diesem Teilbecken, dem so genannten Elgersburger Becken, gibt es bei Elgersburg und Roda. Amtliche geologische Karten gliedern die Elgersburg-Formation in sieben Untereinheiten: Schwalbenstein-Konglomerat, Wolfstein-Rhyolith, Elgersburg-Rhyolith, Rodaer Melaphyr, Rodaer Sandstein, Elgersburger Sandstein und Totenstein-Konglomerat. Sie sind durch Steilwände, Straßenanschnitte, auflässige Steinbrüche, Baumwurzel-Aufschlüsse oder Lesesteine nur lokal aufgeschlossen. Mit einem GPS-Handgerät wurden die Koordinaten der gegenwärtigen Aufschlüsse gemessen. Zusätzlich wurden die Lithologie, Lithostratigraphie und Fallrichtung/Fallwinkel der Schichtung vor Ort dokumentiert sowie die Aufschlüsse mit einer Digitalkamera fotografiert. Nach bisherigen Ergebnissen scheint der Rodaer Sandstein räumlich begrenzte Einschaltungen innerhalb des Schwalbenstein-Konglomerats zu bilden. Die direkten lithostratigraphischen Grenzen des Elgersburger Sandsteins sowohl zum unterlagernden Schwalbenstein-Konglomerat als auch zum überlagernden Totenstein-Konglomerat sind nicht gut aufgeschlossen. Ein realistisches Auskartieren des Rodaer „Melaphyrs“ mittels Lesesteinen ist gegenwärtig schwierig. Zur Visualisierung zuvor bestehender Daten wurde das digitale Geoinformationssystem qGIS verwendet. Digitale GK25-Kartenblätter (5230 Oberhof, 5231 Ilmenau-Nord, 5330 Suhl, 5331 Ilmenau) wurden aus dem Antares-Kartendienst des TLUBN kopiert, mit qGIS georeferenziert und als Karten-Layer importiert; Lithostratigraphie und tektonische Störungen wurden als Shapefiles neu erstellt und dabei vereinheitlicht bzw. stellenweise vereinfacht. Mit Hilfe dieser Software lassen sich die dokumentierten Aufschlüsse auf einer geologischen Übersichtskarte digital georeferenzieren. Dadurch entsteht in qGIS ein digitales geologisches 2D-Modell des Elgersburger Beckens. Das Modell ermöglicht Skalierungen und digitale Messungen sowie GPS-Koordinaten-basiertes Plotten weiterer Aufschlüsse im Rahmen anhaltender Geländearbeiten.

Details

Author
Frank Scholze1
Institutionen
1NaturHistorisches Museum Schloss Bertholdsburg Schleusingen, Germany
Veranstaltung
GeoSaxonia 2024
Datum
2024
DOI
10.48380/fb1f-1040