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Einschlagskrater als Lebenswiege?

By 11. November 2020Juli 6th, 2022No Comments

Hydrothermal-Systeme unter Kratern könnten Refugien des Lebens gewesen sein

Refugien im Untergrund: Einschläge von Asteroiden brachten nicht nur erste Lebensbausteine auf die Erde – sie könnten auch Refugien für frühe Lebensformen geschaffen haben. Denn unter den Kratern bildeten sich ausgedehnte hydrothermale Systeme, in denen Mikroben leben konnten. Selbst unter dem Chicxulub-Krater in Yucatan, dessen Entstehung ein globales Massenaussterben auslöste, gab es diese unterirdische Lebenswelt, wie nun Bohrkerne belegen.

Als das erste Leben entstand, war unser Planet alles andere als ein friedlicher Ort. Denn bis vor 3,8 Milliarden Jahren wurde die Erde besonders häufig von Asteroiden getroffen. Einige dieser Einschläge waren vermutlich heftig genug, um ganze Meere verdampfen zu lassen. Dennoch scheinen sich gerade in dieser Zeit die ersten Lebensformen entwickelt zu haben, wie Mikrofossilien nahelegen. Wie aber schafften es diese ersten fragilen Organismen, diese gefährliche Zeit zu überstehen?

Leben unter dem Krater?

Eine Antwort könnten die Strukturen liefern, die durch die Einschläge geschaffen wurden – die Krater. Schon länger vermuten Wissenschaftler, dass sie erste Refugien des Lebens gewesen sein könnten. So legen Untersuchungen im Sudbury-Krater nahe, dass dort nach dem Einschlag ein geschütztes, von hydrothermalen Schloten durchsetztes Wasserbecken entstand, das frühen Organismen beste Bedingungen bot. Unter dem Siljan-Krater in Schweden haben Forscher zudem Spuren bakteriellen Lebens gefunden.

Neue Indizien für dieses Szenario liefert jetzt ein Einschlagskrater, der wie kaum ein anderer für eine globale Katastrophe steht: Der Chicxulub-Krater in Yucatan entstand vor 66 Millionen Jahren, als der Einschlag eines Asteroiden das Zeitalter der Dinosaurier jäh beendete. Doch was an der Oberfläche so tödlich wirkte, könnte tief im Untergrund die Voraussetzungen für eine ganz neue Lebenswelt geschaffen haben. Mehr erfahren…