Grönlands wachsende Eisschichten verstärken den Schmelzwasserabfluss und sorgen für eine Erhöhung des Meeresspiegels
Immer mehr Meter dicke, wasserundurchlässige Schichten aus Eis bilden sich im Innern von Grönlands Eisschild aus. Und zwar dort, wo sich eigentlich poröser Firn befindet. Dieser poröse Firn fungiert normalerweise als Schmelzwasserspeicher. Die neu entstehenden Eisschichten verhindern jedoch das Eindringen des Wassers und folglich fließt das aufkommende Schmelzwasser ins umliegende Meer – und trägt so zu einem weltweiten Anstieg des Meeresspiegels bei, berichtet ein internationales Forschungsteam in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Nature.
Zentimeter zusätzlichen Meeresspiegelanstieg bedeuten – je nach verwendeter Klimaprognose, schlussfolgert Mike MacFerrin von der Uni Boulder in Colorado, USA, Erstautor der Studie, an der auch Forschende vom Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), der LMU München und dem SLF Davos beteiligt sind. Im Jahr 2000 war die Abflusszone rund um Grönland etwa so groß wie das Land Polen. Zwischen 2001 und 2013 wuchs dieser Bereich um rund 65.000 Quadratkilometer zusätzlich an, rein aufgrund der wachsenden Ausbreitung von Eisschichten. Dies entspricht ungefähr einem durchschnittlichen Anstieg von zwei Fußballfeldern pro Minute. Mehr erfahren…