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FAU-Forschungsgruppe: „Rio Grande Rise“ kein Teil eines Kontinents

By 18. Februar 2022Juli 6th, 2022No Comments

Forschende der FAU haben nachgewiesen, dass das „Rio Grande Rise“, ein submarines Plateau im Südatlantik, vulkanischen Ursprungs ist. Damit widerlegen sie eine frühere Theorie, die das Plateau als Kontinentalfragment beschreibt. Die Erkenntnisse wurden jetzt im renommierten Fachjournal „Communications Earth & Environment” veröffentlicht.

Sie sind wie Hochebenen, allerdings unter Wasser: In den Ozeanen der Erde gibt es Gebiete, die zwischen 3000 und 4000 Meter geringere Wassertiefen aufweisen als die umliegenden Becken. Eines der größten submarinen Plateaus dieser Art ist das Rio Grande Rise mit einem Durchmesser von etwa 600 Kilometern und einer Wassertiefe von weniger als 1000 Metern. Der seismisch inaktive, v-förmige Rücken liegt im südlichen Atlantik vor der Küste Brasiliens.

Zur Entstehung des Rio Grande Rise gibt es widerstreitende Theorien: Eine führt das Plateau auf starke vulkanische Aktivität bei der Öffnung des Südatlantiks zurück, ein anderes Modell beschreibt das Massiv als Rest eines Kontinents, der beim Auseinanderbrechen Südamerikas und Afrikas zurückblieb. „Die Klärung dieser Frage ist nicht nur von wissenschaftlichem Interesse, sondern hat auch politische Bedeutung“, erklärt Prof. Dr. Karsten Haase vom Lehrstuhl für Endogene Geodynamik am GeoZentrum Nordbayern der FAU. „Denn Unterwasserplateaus, die Teil eines Kontinents sind, zählen nicht zu den internationalen Gewässern, sondern zum Hoheitsgebiet des jeweiligen Küstenstaates.“

Vulkangestein geschürft

Auf Initiative des GeoZentrums Nordbayern startete im Frühjahr 2019 eine Expedition zum Rio Grande Rise. Gemeinsam mit Forschenden des Alfred-Wegener-Instituts Bremerhaven und des GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel haben fünf Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der FAU an Bord des deutschen Forschungsschiffes „Maria S. Merian“ verschiedene Untersuchungen des submarinen Bergmassivs vorgenommen. Mehr erfahren…