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Gebirgsbildung: Eine Milliarde Jahre Pause

By 12. Februar 2021Juli 6th, 2022No Comments

Vor 2,5 Milliarden Jahren stockte die tektonische Hebung und Berge schrumpften

Tektonisches Stocken: Die Gebirgsbildung unseres Planeten könnte im Erdmittelalter gut eine Milliarde Jahre lang pausiert haben. In dieser Zeit blieben Krustenhebungen aus und Berge wurden abgetragen, wie nun eine „Science“-Studie enthüllt. Als Folge flachte sich die Landschaft der Erde ab und Gebirge ragten maximal 2.000 Meter in die Höhe. Als Ursache für diese tektonische Pause vermuten die Forscher Störungen der Mantelkonvektion durch riesige Superkontinente.

Ob Alpen, Himalaya oder Anden: Gebirge entstehen, wenn die Erdkruste durch die anhaltende Bewegung der tektonischen Platten gestaucht und angehoben wird. Die Höhe der Berge spiegelt dabei das Gleichgewicht zwischen der tektonischen Hebung, der Schwerkraft und der Abtragung durch Erosion wider. Forscher vermuten zudem, dass die tiefreichenden, dicken Wurzeln der Berge die Bildung der ersten kontinentalen Kruste begünstigt haben könnten.

Zirkone als Gebirgsanzeiger

Doch wann kam die Gebirgsbildung in Gang? Und wie entwickelte sie sich im Laufe der Erdgeschichte weiter? Das haben nun Ming Tang von der Universität Peking und seine Kollegen näher untersucht. Das Problem jedoch: „Gebirge sind vergänglich. Die Geschichte der Gebirgsbildung wurde daher immer wieder ausradiert und neu geschrieben“, erklären sie. Deshalb benötigt man dauerhaftere Anzeiger für vergangene Ereignisse.

Gefunden haben die Forscher diese Indikatoren in Zirkonkristallen aus verschieden alten Krustengesteinen: „Zirkone überstehen Erosion und Verwitterung intakt und sind daher ein Zeugnis der magmatischen Geschichte“, erklären sie. Die chemische Zusammensetzung und Isotope der Zirkone können verraten, wann ein Gestein an die Oberfläche gelangte und wie dick zu jener Zeit die kontinentale Erdkruste war. Indirekt verrät dies, wo Gebirge lagen und wie hoch sie waren.

Gebirgswachstum stockte vor 2,5 Milliarden Jahren

Die Analysen enthüllten Überraschendes: In der Erdgeschichte gab es eine Phase, in der die Gebirgsbildung nahezu völlig zum Erliegen kam. Diese tektonische Pause begann vor rund 2,5 Milliarden Jahren. Vorher hatte die Kontinentkruste stetig an Dicke zugenommen, was auf eine aktive Plattentektonik und Gebirgsbildung hindeutet. Mehr erfahren…