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Gemäßigte Breiten im Schwitzkasten

By 8. Dezember 2018Juli 6th, 2022No Comments

Das größte Massensterben der Erdgeschichte markiert den Wechsel vom Erdaltertum zum Erdmittelalter am Ende des Perm. Vor 251 Millionen Jahren verschwanden so viele Tier- und Pflanzenarten wie niemals zuvor und danach wieder. Zwei Ozeanographen aus Seattle haben jetzt ein geographisches Muster im Artenschwund entdeckt: Insbesondere Lebewesen aus den höheren Breiten gingen damals zugrunde. In „Science“ stellen sie ihre Erkenntnisse vor – und ziehen Parallelen zum menschengemachten Klimawandel.

Auf der Suche nach einem Vergleich in der Erdgeschichte, der unsere unmittelbare Klimazukunft erhellen könnte, blicken viele Wissenschaftler ins Pliozän zurück. In dieser letzten Epoche vor Anbruch des gegenwärtigen Eiszeitalters waren die globalen Mitteltemperaturen in der Atmosphäre ungefähr so, wie sie für das Ende des 21. Jahrhunderts prognostiziert werden. Die Perspektive ist nicht ohne Charme, denn die Epoche gehört zu den ruhigeren in der Erdgeschichte.

In Science rücken zwei Ozeanographen der Universität von Washington in Seattle eine ganz andere Periode in den Fokus: das Perm. „Wenn man den Ozean betrachtet, welchen Effekt die Erwärmung des Wassers auf die Verlangsamung der Meeresströmungen und den Gehalt an Sauerstoff hatte, dann ähnelt das auf bemerkenswerte Weise den Prognosen, die uns Modelle für die Zukunft der Weltmeere liefern“, meint Curtis Deutsch, Professor für chemische Ozeanographie in Seattle.

Ozeanographen ziehen erschreckende Parallele

Die Parallele hat es in sich, denn das Perm endete vor 251 Millionen Jahren mit einer großen Krise. „Am Ende des Perm gab es das ‚Große Sterben‘, das größte Massenaussterben in der Erdgeschichte“, betont Justin Penn, Hauptautor der Science-Studie und Mitarbeiter von Curtis Deutsch. 95 Prozent der von damals überlieferten Tier- und Pflanzenarten im weltumspannenden Ozean der damaligen Zeit starben aus. An Land betrugen die Verluste drei Viertel der bekannten Arten. Als Ursache gelten die sogenannten Sibirischen Trapps, eine Serie ungeheurer Vulkanausbrüche, die über etliche Jahrhunderttausende in Zentralsibirien Lavaschichten von bis zu 3000 Metern Dicke auftürmten. Noch heute bedecken diese eine Fläche von zwei Millionen Quadratkilometern. Mehr erfahren…