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Geopark Schwäbische Alb

Wissen, worauf man steht
Die Schwäbische Alb ist ein in Stein geformtes Geschichtsbuch der Erde mit packenden Kapiteln, die einmalig und nur dort nachzulesen sind. Ihr geologisches, paläontologisches und archäologisches Erbe ist international so bedeutsam, dass die Schwäbische Alb 2015 als UNESCO Global Geopark ausgezeichnet wurde. Zu Recht darf man von einem Geopark der Superlative sprechen.

Blick vom Breitenstein, Enk (Foto: Geopark Schwäbische Alb)

Blick vom Breitenstein, Enk (Foto: Geopark Schwäbische Alb)

Höhlen und Fossilien im „Jurassic Park“
Mit rund 6.200 Quadratkilometern erstreckt sich der UNESCO Global Geopark im Südwesten Deutschlands über die gesamte Schwäbische Alb und ist einer der größten Geoparks in Europa. 1,4 Millionen Menschen leben innerhalb dieser Gebietskulisse. Über Jahrmillionen entstand das Karstgebirge der Schwäbischen Alb und vermittelt ein einzigartiges Bild der Jurazeit (vor 201 bis 145 Millionen Jahren). Mit über 2800 dokumentierten Höhlen und zwölf spektakulären Schauhöhlen ist die Schwäbische Alb die höhlenreichste Region Europas. Ihre Fossilienfundstätten sind weltberühmt. Fundorte sind in die wissenschaftliche Nomenklatur eingegangen – wie das Aalenium oder Pliensbachium zur Bezeichnung erdgeschichtliche Abschnitte im Jura.

Geburtsstätte der Kultur
Die besondere Topografie mit schützenden Höhlen und geologischen Rohstoffen (Jurahornstein und Bohnerz) trug zur frühen Besiedelung der Schwäbischen Alb bei. Sie wurde zur Geburtsstätte der menschlichen Kultur. In den Höhlen fand man die ältesten figürlichen Kunstwerke (die Venus vom Hohle Fels und den Löwenmensch) sowie die ältesten Musikinstrumente der Menschheit. Auch die Kelten hinterließen ihre Spuren. Die „Heuneburg“ ist die älteste Stadt nördlich der Alpen, der „Heidengraben“ die größte keltische Siedlung in Europa.

Vulkane, Krater und Quellen
Der Meteoritenkrater mit Zentralhügel in Steinheim am Albuch ist weltweit einmalig und genießt als Geotop internationalen Rang. Ebenfalls exotisch, aber albtypisch ist der Vulkanismus vor 12-15 Millionen Jahren. In der atemberaubenden Landschaft kann man noch heute über 250 Vulkanschlote, Krater, Maare, Moore, Thermal- und Mineralquellen entdecken.

Acht Nationale Geotope und fünf UNESCO-Siegel
Acht der 77 nationalen Geotope Deutschlands liegen im UNESCO Global Geopark Schwäbische Alb: Das Obere Donautal, das Lonetal, der Mössinger Bergrutsch, das Ofterdinger Ammonitenpflaster, der Vulkankegel Höwenegg, der Blautopf mit Blaubeurer Alb, das Randecker Maar und die Urweltfunde Holzmaden. Außerdem wurde die Schwäbische Alb in allen drei UNESCO-Kategorien ausgezeichnet: Das UNESCO Biosphärengebiet Schwäbische Alb liegt als Schutzgebiet im Herzen des Geoparks. Die drei UNESCO Welterbestätten „Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbische Alb“, der „Obergermanisch-Raetische Limes“ bei Aalen und die „Prähistorischen Pfahlbauten“ in Blaustein sind ebenfalls Teil des Geoparks.

Und wissen, wofür man steht
Der UNESCO Global Geopark Schwäbische Alb betreut ein Netzwerk von 26 Infostellen, darunter Schauhöhlen, Museen, Naturschutzzentren und Bildungseinrichtungen. Zum Geopark-Netzwerk gehören auch zahlreiche Natur-, Höhlen- und Landschaftsführer. Sie alle sind Botschafter des Geoparks. In Zusammenarbeit mit Hochschulen, Landkreisen und Kommunen und Partner aus Wirtschaft und Tourismus werden Projekte entwickelt, die den Geopark-Gedanken transportieren: das Wissen um den erdgeschichtlichen Reichtum und den verantwortungsvollen Umgang mit diesem anvertrauten Schatz. Im Rahmen eines Besucherlenkungskonzeptes werden Geopoints ausgewiesen und die Region geotouristisch in Wert gesetzt.

BNE: die Geopark-Schule

Mit der Geopark-Schule wurde ein Kooperationsprogramm ins Leben gerufen, das die Kinder als Hoffnungsträger des Planeten adressiert. Die Partnerschulen arbeiten mit, durch Geobildung die Relevanz von nachhaltigem Verhalten und Wirtschaften im kollektiven Bewusstsein zu verankern. Damit leistet der UNESCO Global Geopark Schwäbische Alb einen wertvollen Beitrag zur „Agenda 2030“ und macht erlebbar, wie Geologie die Gegenwart und Zukunft formt.

Anschrift des Geoparks

UNESCO Global Geopark Schwäbische Alb
Marktstraße 17
89601 Schelklingen
Telefon 07394 – 248 71

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Datum | Uhrzeit
Veranstaltungsort

Fünfte Geologische Exkursion der DGGV nach Namibia. Dieses Mal geht es in den Süden des Landes, u.a. zum Fish-River, in den AIU-Ais-Richtersveld-Nationalpark sowie in das ehemalige Diamanten-Sperrgebiet.

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Kontakt

Deutsche Geologische Gesellschaft – Geologische Vereinigung e. V. (DGGV)

Geschäftsstelle Berlin
Rhinstraße 84
12681 Berlin

Ansprechpartnerin

Frau Lara Müller-Ruhe
Tel. 030-509 640 48