Neue internationale Studie unter Beteiligung der CAU-Geologin Dr. Yamirka Rojas-Agramonte stellt das grundlegende Verständnis des Erdmantels in Frage.
Der Erdmantel unter den Erdplatten gilt gemeinhin als gut durchmischtes, zähflüssiges Gestein, das sich wie ein Förderband unter den Platten der Erdkruste bewegt. Diese vor rund 100 Jahren erstmals aufgestellte Theorie ist jedoch erstaunlich schwer zu beweisen. Ein internationales Forscherteam unter Beteiligung der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) hat nun erstmals Zirkonkörner – ein Mineral in magmatischen Gesteinen – analysiert und aus der Isotopen-Altersbestimmung Rückschlüsse auf die Langlebigkeit so genannter Mantelplumes gezogen, aufsteigendes Magma aus den tiefen Schichten des Erdmantels bis in die Erdkruste. Im Sand der Strände der Osterinsel fanden die Forschenden Zirkonkörner, die bis zu 165 Millionen Jahre alt sind und damit deutlich älter als die Osterinsel selbst. Aus den Untersuchungen dieser kleinen Mineralien und aus Rekonstruktionen der Plattenbewegungen lässt sich ableiten, dass sich der Erdmantel deutlich langsamer bewegen könnte als bisher angenommen. Die Ergebnisse wurden kürzlich in der renommierten Fachzeitschrift AGU Advances veröffentlicht. Mehr erfahren…