Alle fünf Jahre werden die Nationalen GeoParks in Deutschland einer Qualitätsprüfung unterzogen. Diese Re-Evaluierung führt die Zertifizierungskommission Nationale GeoParks der GeoUnion Alfred-Wegener-Stiftung durch. In diesem Jahr war der Thüringer Geopark Inselsberg-Drei Gleichen an der Reihe. Der attraktive und sehr kompetent betreute Geopark wurde für weitere fünf Jahre als Nationaler GeoPark in Deutschland bestätigt.
Die Geoparks in Deutschland, die als Nationale GeoParks zertifiziert sind, werden alle fünf Jahre hinsichtlich der Qualität ihrer Ausstattung und ihrer Angebote einer Überprüfung unterzogen. Die Prüfung wird von der Zertifizierungskommission Nationale GeoParks der GeoUnion vorgenommen. In diesem Jahr stand sie beim thüringischen Geopark Inselsberg-Drei Gleichen an. Dazu lieferte der Geopark einen Fortschrittsbericht über die jüngst durchgeführten Entwicklungsmaßnahmen. Außerdem inspizierten zwei Mitglieder der Zertifizierungskommission das Geopark-Gelände.
Das Gebiet des Geoparks liegt zwischen Erfurt, Gotha, Eisenach und Schmalkalden und reicht von den Höhen des Thüringer Waldes um die markante Kuppe des Inselsbergs hinunter ins Thüringer Becken. In dieser Lage thematisiert der rund 600 km2 große Geopark mit seinen Informationszentren und Sehenswürdigkeiten sowie den ausgewiesenen Georouten auf engem Raum eine enorme Vielfalt an geologischen Erscheinungen, die vom Erdaltertum bis in die jüngere erdgeschichtliche Vergangenheit reichen. Höhepunkte sind der Saurierpfad von Georgenthal nach Tambach-Dietharz um die Fossilienfundstätte Bromacker, in der die Reste früher Landwirbeltiere ausgegraben wurden (und werden), verschiedene Kalk- und Gipshöhlen, darunter die Marienglashöhle in Friedrichroda, ehemalige Bergwerke und zahlreiche sehenswerte Geotope.
Der Geopark ist ausgesprochen wissenschaftlich aufgestellt und verfolgt vor allem das Ziel, Forschungsfragen und Erkenntnisse der Geowissenschaften (Geologie, Mineralogie, Paläontologie, Geomorphologie, Bodenkunde u.a.) auf verständliche Weise in die allgemeine Öffentlichkeit zu tragen und zugleich – im Sinne von Geotourismus – die touristische Nutzung des Raumes zu steigern. Mit Stephan Brauner ist im Geopark ein kompetenter Fachwissenschaftler angestellt, der Georouten und Ausstellungsbereiche konzipiert und die Texte für Schautafeln und Printpublikationen erstellt. Er wird unterstützt von einem Team von weiteren Geopark-Betreuerinnen, das von einem geowissenschaftlichen Ingenieurbüro in Erfurt aus operiert.
Geoparks haben sich weltweit zu einem wichtigen Instrument entwickelt, um geowissenschaftliche Inhalte – die heute zum Beispiel im Schulunterricht nur selten behandelt werden – in die Gesellschaft zu vermitteln. Durch die in den Richtlinien für Nationale GeoParks in Deutschland festgelegten Verfahren zur Zertifizierung und regelmäßigen Evaluierung wird dabei auch in sehr wirksamer Weise der erforderliche Qualitätsstandard sichergestellt. Mehr erfahren…