Der Briloner Heimatbund Semper idem e. V. fördert mit weiteren Unterstützern in der Region Brilon-Nehden/Brilon-Alme den Geotourismus in der Region. Es werden im Rahmen einer naturkundlichen, geowissenschaftlichen Wanderung besondere Geo-Punkte zwischen Nehden und Alme besucht. In der naturnahen Wanderung werden den Besuchern an geologischen, paläontologischen und hydrogeologischen Punkten Erläuterungen gegeben. Sie können fragen – Fachleute antworten. Der Geologische Dienst NRW unterstützt als Fachbehörde des Landes NRW den „Tag des Geotops“ ebenso wie der Geopark GrenzWelten und viele ehrenamtliche Helfer.
40 Jahre Iguanodon und seine Geschichte – Saurier, Südsee und Quellsee
Unsere Wanderung beginnt in einem Steinbruch südwestlich von Nehden. Dort wurde 1978 beim Abbau von Massenkalk eine Spaltenfüllung freigelegt. Darin fanden sich etwa 1400 Knochen, auch zusammenhängende Skelettteile, überwiegend der Sauriergattung Iguanodon. Durch Untersuchungen im Forschungsinstitut Senkenberg in Frankfurt am Main und im Westfälischen Museum für Naturkunde in Münster konnte nach und nach das lebensnahe Skelett eines Jungtieres rekonstruiert werden. Mit etwa 8 m Länge, 5 m Höhe und einem Gewicht von bis zu 4,5 Tonnen handelte es sich um gewaltige Pflanzenfresser. Weitere Untersuchungen der Karsthöhlenfüllung im Jahr 1983 lieferten Aussagen zur Vegetation zu Lebzeiten der Saurier in der Unterkreide (135 – 110 Millionen Jahre).
Auf unserem weiteren Weg geht es in die Südsee. Einzelne Kalkkuppen sind Zeugen der Zeit, als sich hier ein riesiges Schelfmeer erstreckte, mit verschiedenen, reich besiedelten Riffbereichen und Lagunen. Die daraus entstandenen Sedimente des „Massenkalkes“ wurden bis zu 1000m mächtig!
Am Ende des Weges erreichen wir eine bedeutende Karstquelle. Oder besser gesagt: Quellen, denn am Nordhang des Briloner Massenkalkes treten im Almequellteich 104 Karstquellen zutage. Damit haben wir hier eine der stärksten und saubersten Quellschüttungen Deutschlands.