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Die Döllnitzbahn: Von der Kaolin- zur Touristeneisenbahn

Die Döllnitzbahn: Von der Kaolin- zur Touristeneisenbahn

Öffentlicher Abendvortrag im Rahmen der Tagung „Sachsens Rohstoff Kaolin: Innovation Keramik – von Böttger bis heute“
Referent: Lutz Haschke, Döllnitzbahn GmbH

Unter Dampf gesetzt werden diesmal die Geologen aus Deutschland, wenn sie sich aus Anlass der Eröffnung der Erlebniswelt Kaolin im Bahnhof Mügeln treffen. Der Bahnhof mit dem umfangreichsten Schmalspurnetz Europas rückt zur Tagung des Arbeitskreises Bergbaufolgen ins wissenschaftliche Rampenlicht. Die Wissenschaftler befassen sich zwei Tage lang in Mügeln mit dem Thema „Sachsens Rohstoff Kaolin – Innovation Keramik von Böttger bis heute“. Innovationen in Anwendung und Verarbeitung des kostbaren Rohstoffs stehen im Mittelpunkt der geologisch-montanen, industriegeschichtlichen und auf neue Forschungen ausgerichteten Treffens, das gemeinsam vom Nationalen Geopark Porphyrland. Steinreich in Sachsen, der Deutschen Geologischen Gesellschaft / Geologische Vereinigung und der Stadt Mügeln durchgeführt wird.  Exkursionen führen Wissenschaftler, Praktiker und Studenten durch Stätten der Gewinnung und Verarbeitung des Kaolins und durch die Folgelandschaft des Abbaus. An prominenter Stelle der Tagung ist die Geschichte der Mügelner Schmalspurbahn in all ihren Facetten platziert – als öffentlicher Abendvortrag bei freiem Eintritt am 13. September, 18.30 Uhr, im Ovalsaal des Schlosses Hubertusburg. Für den Vortrag gewonnen wurde Lutz Haschke, der sich in seiner Arbeit für dem Zweckverband Döllnitzbahn profunde Kenntnisse über die wirtschaftliche, technische, und touristische Geschichte der Schmalspurbahn im Raum Mügeln, Oschatz, Döbeln angeeignet hat. Er kann aus einem reichen Dokumenten- und Fotofundus schöpfen, um den Vortrag auch visuell spannend zu machen. „Die Döllnitzbahn – von der Kaolin- zur Touristenbahn“ heißt sein Thema, das sich in die Industrialisierung in Deutschland als besonderes Kapitel einordnet. Schmalspurbahnen entwickelten sich im Personen- und Güterverkehr aus dem Zwang der Rentabilität heraus. Der Streckenausbau im regelspurigen Eisenbahnnetz war in ländlichen Gebieten aufgrund der hohen Bau- und Unterhaltungskosten zu teuer. Gleichwohl verlangten insbesondere die steigenden landwirtschaftlichen Erträge, die Erträge aus industrieller Produktion und er stetig wachsende Bedarf an Brenn- und Rohstoffen kostengünstige Transportmittel. Schmalspurbahnen, als Ergänzung des regelspurigen Eisenbahnnetzes, verbanden alle diese Belange und erlebten somit, Ausgang des 19. Jahrhunderts, ihre Blütezeit nicht nur in Sachsen. Sie vernetzten ländliche Gebiete; schlossen sie an die Hauptstrecken der Eisenbahnen an und trugen somit zu einem dichten Verkehrsnetz bei. Die Döllnitzbahn, ehemals als Transportmittel für die Landwirtschaft und Kaolinindustrie genutzt, verkehrt heute noch auf einem Teil des ehemaligen Steckennetzes zwischen Oschatz – Mügeln – Kemmlitz  mit Dampf- und Dieselzügen als Touristenbahn. Zur Tagung erscheint ein Tagungsband, der im Geoportal Bahnhof Mügeln erhältlich sein wird. Er enthält auch einen Abriss zum Thema Schmalspurbahn.

Details

Kategorie
Öffentlicher Abendvortrag
Bundesland
Sachsen
Landkreis
Nordsachsen
Ort
Wermsdorf
Datum
13.09.2019
Treffpunkt
Ovalsaal im Schloss Hubertusburg, Hubertusburg 21
Veranstalter
Arbeitskreis Bergbaufolgen (DGGV)
Koordinaten
51.2768889, 12.9419441