Der Einsiedlerstein in der Dippoldiswalder Heide stellt einen von einer Gruppe freistehender herausgewitterter Sandsteinblöcke dar, welche als Härtlinge aus den ehemalig zusammenhängenden Sandsteinschichten der Elbtalkreide herausgewittert sind. Er ist ein beliebtes Wanderziel im GEOPARK Sachsens Mitte und einerseits als Kletterfelsen, andererseits durch seine historische Vergangenheit bekannt.
Der Überlieferung nach soll sich zu Beginn der Besiedlung des Erzgebirges der Waldteil im Besitz des böhmischen Adelsgeschlechtes der Dippoldicz befunden haben. Die Legende besagt, dass sich der spätere Prager Bischof Adalbert von Prag hier für einige Zeit als Einsiedler auf einer Missionsreise in den heidnischen Norden befunden haben soll.
Der Einsiedlerstein gehört stratigraphisch zu den im Obercenoman marin abgelagerten Kreidesandsteinen der Oberhäslich-Formation, auch als Unterer Quadersandstein bezeichnet. Der freistehende Felsblock des Einsiedlersteins ist durch Erosion aus dem ursprünglich zusammenhängenden Sandsteinkomplex herausgelöst worden. Viele Kleinverwitterungsformen (Waben, Eisenschwarten) zeugen von den chemischen und physikalischen Vorgängen an den Wänden des Quadersandsteins. Sehr gut ist eine Schrägschichtung des Sandsteins zu erkennen. Der Einsiedlerstein steht als geologisches Naturdenkmal unter Schutz.
Quellenangabe (Autor des Textbeitrages):
Dr. Frank Haubrich (GEOPARK Sachsens Mitte e.V., Talstraße 7, 01738 Dorfhain)
Weiterführende Literatur:
Pälchen, W. & Walter, H. (2008): Geologie von Sachsen – Geologischer Bau und Entwicklungsgeschichte, E. Schweizerbart´sche Verlagsbuchhandung, Stuttgart.
Niebuhr, B. & Wilmsen, M. (2023): The transgression history of the Saxonian Cretaceous revisited or: the imperative for a complete stratigraphic reappraisal (Cenomanian, Elbtal Group, Germany). Z. Dt. Ges. Geowiss. (J. Appl. Reg. Geol.), 174 (1), p. 69–118
Bild: Einsiedlerstein, Quelle: GEOPARK Sachsens Mitte e.V.