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Geotop des Monats April 2025

Die Säulen des Kransteins


Als man in den frühen 1980er Jahren den Abbau des Basaltvorkommens an der Kuppe des Kransteins begann, ahnte man nicht, dass schon bald eines der heute bedeutendsten Geotope des Westerwaldes zu Tage treten würde. Die Basaltwerke Wilhelm Rudersdorf OHG aus Girkenroth hatten hier als Ersatz für den 1975 aufgegebenen Steinbruch am unweit gelegenen Girkenrother Kopf die Abbaurechte erworben und einen bereits vorhandenen, stillliegenden Steinbruch reaktiviert. Bei Sprengarbeiten im nordöstlichen Teil des Basaltvorkommens traf man dann auf Basaltsäulen in einer eigentümlichen, holzkohlemeilerähnlichen Anordnung.

Man erkannte, dass diese etwas ganz Besonderes waren und so wurde dieser Querschnitt durch einen massiven Vulkanschlot im Jahr 1984 als Naturdenkmal unter Schutz gestellt. Das Gestein des Geotops ist wissenschaftlich gesehen ein tertiärzeitlicher Basanit im Anschnitt einer perfekt ausgebildeten Trichterkuppe.

Im Unterschied zum „klassischen“ Basalt enthalten Basanite neben Feldspat auch sogenannte Feldspatvertreter oder Foide. Sie entstehen, wenn die Gesteinsschmelze zu wenig Kieselsäure enthält (SiO2-untersättigte Schmelze), um Feldspat zu bilden. Zu den Foiden gehören beispielsweise die Minerale Nephelin, Leucit und Analcim. Typisch für den Kranstein sind auch vom aufsteigenden Magma nach oben gebrachte Fremdgesteinsbestandteile, sogenannte Xenolithe. Diese kommen am Kranstein sowohl aus dem Bereich des Erdmantels als auch aus der Erdkruste vor. Die basaltischen Gesteine rund um den Watzenhahn enthalten teilweise den Feldspatvertreter Analcim. Dieses wasserhaltige Silikatmineral kann zu einem berüchtigten Phänomen führen, dem sogenannten „Sonnenbrennerbasalt“.

Das GeoTop Kranstein liegt auf der GeoRoute Watzenhahner Riesen, auf der es viel zum Thema Basaltabbau in der Region zu entdecken gibt.

GEOPARK Westerwald-Lahn-Taunus e.V.

info@geopark-wlt.de

Details

Bundesland
Rheinland-Pfalz
Landkreis
Westerwaldkreis
Ort
Weltersburg