Der ehemalige Steinbruch Hoppenstedt befindet sich an der Südabdachung des Fallsteins. Hier wurden von etwa 1905 bis 1972 Kalksteine und Mergelkalksteine zur Herstellung von Brannt- und Düngekalk abgebaut. Sie entstanden als marine Bildungen (Flachmeer) in der Oberkreide.
Vier Sedimentationseinheiten sind aufgeschlossen, die sich nach Bankungsart, Farbe und Karbonatgehalt unterscheiden. Insbesondere der untere Teil des insgesamt 85 m mächtigen Profils ist sehr fossilreich (Mikrofossilien: Kalkalgen, Foraminiferen; Makrofossilien: Muschel Inoceramus, Schnecken, Armfüßer, Schwämme, Seeigel, Seelilien, Tintenfische, selten Ammoniten und Wirbeltierreste).
Im Zuge der Heraushebung des Harzes kam es zur Akkumulation eines Salzkissens (Zechstein) im Bereich des Fallsteins. Die darüber liegenden Schichten wurden schräg gestellt (Einfallen 30° bis 45° Südsüdwest).
Der Steinbruch ist einer der besten Oberkreide-Aufschlüsse in Sachsen-Anhalt. Er steht, auch wegen seiner Halbtrockenrasen, seit 1983 als Flächennaturdenkmal unter Schutz. Im Steinbruch befindet sich eine Informationstafel des Geoparks. (Text: KONRAD SCHUBERTH)
Weiterführende Literatur
HORNA, F. (1996): Multistratigraphisch-sedimentologische Untersuchungen an pelagischen Karbonaten – Das Oberkreide-Profil von Hoppenstedt (Subherzynes Becken). – Freiberger Forschungsheft, C 464: S. 73–144; Freiberg.
VOIGT, T. & EYNATTEN, H. v. (2006): Kreidezeitliche Sedimente und Diskordanzen im Subherzynen Becken (Exkursion H am 21. April 2006). – Jahresberichte und Mitteilungen des Oberrheinischen Geologischen Vereins, N. F., 88: S. 305–343; Stuttgart.
Bild: © Landesamt für Geologie und Bergwesen Sachsen-Anhalt, K. Schuberth