Die Partnachklamm ist mit bis zu 86 Meter Tiefe und 700 Meter Länge eine der markantesten Klammen in den bayerischen Alpen. Sie durchbricht mächtige Gesteinslagen von „Alpinem Muschelkalk“ (Reifling- bzw. Steinalm-Formation) sowie Mergelsteine der Partnach-Formation. Der namensgebende Fluss – die Partnach – entspringt im Reintalanger. Er wird unter anderem durch Schmelzwasser des Schneeferners, einem Gletscher-Rest unter dem Gipfel der Zugspitze, gespeist.
Entstehung: Die Gesteine der Klamm wurden in der Mittleren Trias, vor etwa 240 Millionen Jahren, abgelagert. Im Verlauf der alpinen Gebirgsbildung wurden sie gefaltet und im Bereich der Partnachklamm, als so genannter Wamberger Sattel, herausgehoben. Im Kern des Sattels quert die Klamm die harten Kalksteine der Steinalm-Formation. Als sich vor circa 12.000 Jahren die Gletscher zurückgezogen hatten, konnte sich die Partnach in die harten Kalkbänke einschneiden, wodurch die eindrucksvolle Partnachklamm entstanden ist. Ein gebührenpflichtiger Wanderweg führt durch die Klamm.
Der Geotop wurde mit dem Gütesiegel „Bayerns 100 schönste Geotope“ ausgezeichnet und wird vor Ort mit einer Infotafel erläutert.
Weiterführende Literatur:
Lagally, U., Rohrmüller, J., Glaser, S., Loth, G. & Pürner, T. (2011): Hundert Meisterwerke – Die schönsten Geotope Bayerns. – 288 S., Augsburg (Bayerisches Landesamt für Umwelt)
Uhlig, H. (1954): Die Altformen des Wettersteingebirges mit Vergleichen in den Allgäuer und Lechtaler Alpen. – Forsch. Z. Dt. Landeskde., Band 79, Remagen
Uhlig, H. (1991): Die Partnach-Klamm und der Felssturz von 1991. – Mitt. Geogr. Ges. in München, Band 76, 5-21, München
Schneider, H.-J. (1950): Geologische Exkursion in das Werdenfelser Becken und zur Zugspitze am 8. September 1950. – 5 S., Exkursionsführer, München
Reis, O.M. (1911): Erläuterungen zur geologischen Karte des Wettersteingebirges – Geogn. Jh. 23, 61-114, München
Text: Lisa Pohl & Rosemarie Loth, Bayerisches Landesamt für Umwelt
Bild: Rosemarie Loth, LfU