Die größte Insel der Welt bewegt sich anders als gedacht.
Gestaucht, gedehnt und seitwärts verschoben: Die größte Insel der Welt verändert sich auf überraschend komplexe Weise, wie Analysen auf Basis von GPS-Messdaten enthüllen. Demnach bewegt sich Grönland um rund zwei Zentimeter pro Jahr nach Nordwesten. Gleichzeitig werden Teile der Insel zusammengestaucht, andere dagegen auseinandergezogen. Ursache dieser komplexen Bewegung ist zum einen die Eisschmelze, zum anderen die verzögerte Reaktion auf das Ende der letzten Eiszeit, wie Geoforscher berichten.
Die Erdoberfläche steht nicht still: Der Untergrund unter unseren Füßen bewegt sich unmerklich sowohl in horizontaler wie in vertikaler Richtung. Eine Triebkraft dieser schleichenden Drift ist die Plattentektonik: Umwälzströmungen im Erdmantel lassen die festen Erdplatten wie Eisschollen über das Meer driften. Dazu kommt in nördlichen Breiten eine schleichende Hebung als Erbe der letzten Eiszeit: Vom enormen Gewicht der Eiszeitgletscher befreit, federt die Erdkruste im Zeitlupentempo wieder zurück. Diese isostatische Hebung und Verformung hält seit Jahrtausenden an und wird sich auch noch weiter fortsetzen. Mehr erfahren…
