Forschende entdecken Trinkwasser im Mittelmeer
Wasser gibt es auf unserem Planeten, genug, aber der weitaus größte Teil ist Salzwasser, dass als Trinkwasser ungeeignet ist. Gerade in trockenen Regionen der Erde wird sehr aktiv nach neuen Süßwasservorkommen gesucht. Ein internationales Team unter Beteiligung der Universität Malta und des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel hat jetzt starke Hinweise auf ein großes Grundwasservorkommen vor der Küste Maltas entdeckt. Die Ergebnisse Ihrer Untersuchungen sind jetzt in der internationalen Fachzeitschrift Geophysical Research Letters erschienen.
Nur knapp 3% des Wassers auf der Erde ist Süßwasser. Davon ist nur ein geringer Teil für die Versorgung mit Trinkwasser oder zur Bewässerung nutzbar. Deshalb wird besonders in ariden oder semi-ariden Gebieten sehr intensiv nach nutzbaren Süßwasservorkommen gesucht. In den vergangenen Jahren wurden mit Hilfe neuer, innovativer Verfahren auch bisher unbekannte Vorkommen unterhalb des Meeresbodens entdeckt. Mit Hilfe solcher Methoden haben Eine internationale Studie unter Beteiligung des GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel und der Universität Malta hat starke Hinweise auf ein großes Grundwasserreservoir vor der Mittelmeerinsel ergeben.
„Unsere Entdeckung basiert auf einer ozeanographischen Expedition, die wir im Jahr 2018 durchgeführt haben“, erläutert Dr. Amir Haroon vom GEOMAR, Hauptautor der Studie. „Wir haben geophysikalische Methoden, sogenannte Reflektionsseismik, kombiniert mit neuartigen elektromagnetischen Verfahren eingesetzt, um diese Vorkommen aufzuspüren“, so Haroon weiter. „Unsere Daten deuten darauf hin, dass das Grundwasser als isolierter Körper in Kalksteinformationen in drei Kilometer Entfernung von der Küste auftritt“, erläutert der Wissenschaftler.
Mit Hilfe von numerischen Modellierungen fanden die Forschenden Hinweise darauf, dass ein zweiter küstennaher Grundwasserkörper dicht vor der maltesischen Küste existieren könnte. Der Wasserkörper wurde vermutlich während der letzten Eiszeit vor 20.000 Jahren dort eingelagert, als der Meeresspiegel niedriger war als heute. Mehr erfahren….