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Neue Stu­die: Wär­mestau im tie­fe­ren sub­po­la­ren Nord­at­lan­tik Aus­lö­ser für so­ge­nann­te Hein­rich-Er­eig­nis­se.

Extreme Kälteereignisse während der letzten Eiszeit, sogenannte Heinrich-Ereignisse im Nordatlantik, sind ein gutes Beispiel dafür, wie lokale Prozesse das globale Klima veränderten. Während in der Forschung gut dokumentiert ist, wie sich die Heinrich-Ereignisse auf die globale eiszeitliche Umwelt ausgewirkt haben, bleibt die Ursache bisher ungeklärt. Forschende aus Bremen, Kiel, Köln und São Paulo (Brasilien) weisen nun in einer neuen Studie nach, dass ein Wärmestau in der tieferen Labradorsee Instabilitäten des damaligen Laurentidischen Eisschildes, das einen großen Teil Nordamerikas bedeckte, verursachte. Als Folge wurden Heinrich-Ereignisse ausgelöst. Dafür rekonstruierten die Forschenden den Temperatur- und Salzgehalt im subpolaren Nordatlantik. Ihre Ergebnisse sind jetzt in Nature Communications erschienen.

Hein­rich-Er­eig­nis­se, oder ge­nau­er Hein­rich-La­gen, sind wie­der­keh­ren­de, auf­fäl­li­ge, meist zehn bis 15 Zen­ti­me­ter di­cke Schich­ten mit sehr gro­ben Ge­steins­kom­po­nen­ten, die die fein­kör­ni­gen, ozea­ni­schen Ab­la­ge­run­gen des Nord­at­lan­tiks un­ter­bre­chen. In der 1980er-Jah­ren ent­deckt und erst­ma­lig be­schrie­ben vom Kie­ler Geo­lo­gen Pro­fes­sor Hart­mut Hein­rich, wur­den sie spä­ter von dem US-Geo­che­mi­ker Wal­ly Bro­ecker of­fi­zi­ell als Hein­rich-La­gen be­nannt – ein ste­hen­der Be­griff in der Pa­läo­zea­no­gra­phie. Mehr erfahren…

Bild: Das For­schungs­schiff MA­RIA S. ME­RI­AN ver­lässt 2014 den Ha­fen von St. Johns‘ (Ka­na­da). Auf der Ex­pe­di­ti­on MSM 39 (2014) hat Lars Max als Fahrt­teil­neh­mer zu­sam­men mit an­de­ren For­schen­den das Ma­te­ri­al für die­se Stu­die ge­won­nen. Foto: MARUM – Zen­trum für Ma­ri­ne Um­welt­wis­sen­schaf­ten, Uni­ver­si­tät Bre­men; D. Kie­ke