2014 entdeckte ein internationales Team von Forschenden um Prof. Antje Boetius (AWI) und Prof. Chris German (WHOI) an Bord des AWI-Forschungseisbrechers Polarstern ein aktives Hydrothermalquellenfeld in den Tiefen des Arktischen Ozeans nördlich von Grönland. Auf weiteren internationalen Expeditionen geleitet von Eva Ramirez-Llodra (Rev Ocean, Norwegen) und Vera Schlindwein (AWI) wird das „Aurora“-Feld mit modernsten Geräten umfassend untersucht. Nun hat das Forschungsteam seine Ergebnisse im Fachmagazin Nature Communications vorgestellt. Das Aurora-Feld unter dem arktischen Meereis ist demnach nicht nur ungewöhnlich aktiv, sondern zeigt auch ähnliche Eigenschaften wie die Hydrothermalquellen, die unter der Eiskruste des Saturnmonds Enceladus vermutet werden.
In allen Ozeanen der Erde entsteht permanent neuer Meeresboden an den Ozeanplatten, wenn diese langsam auseinanderspreizen. Tektonische und vulkanische Bewegungen formen dabei tief unter der Meeresoberfläche gigantische Gebirge – die Mittelozeanischen Rücken. Auch der Atlantik wird von Norden nach Süden von einem Unterwassergebirge durchzogen. Das nördliche Ende bildet dabei der 1.800 Kilometer lange Gakkelrücken in der Arktis. Mit durchschnittlich nur einem Zentimeter pro Jahr ist er der weltweit am langsamsten spreizende mittelozeanische Rücken. In der Wissenschaft galt er deshalb lange als weitgehend inaktiv – kaum jemand erwartete dort viel Vulkanismus oder gar heiße Hydrothermalquellen. Zudem war der Gakkelrücken in den Tiefen des Arktischen Ozeans wegen der ganzjährigen Meereisbedeckung nur schwer zugänglich und blieb daher lange unerforscht. Mehr erfahren…
Neue Studie liefert umfassendes Bild neu entdeckter Hydrothermalquellen am arktischen Gakkelrücken