Am 24. August 2016 ereignete sich um 01:36 UTC (03:36 MESZ) ein Erdbeben der Magnitude 6,2 im Nordosten der mittelitalienischen Region Latium, etwa 110 km nordöstlich von Rom (siehe Abbildung links). Betroffen sind unter anderem die Orte Pescara del Tronto, Accumoli und Amatrice, aus denen von starken Zerstörungen, Toten und Verletzten berichtet wird.
Italien liegt in einer tektonisch sehr komplexen Zone, die einerseits von der nordwärts gerichteten Bewegung der afrikanischen Kontinentalplatte gegen die eurasische Platte geprägt ist. Andererseits schiebt sich im Osten die adriatische Mikroplatte unter die Apenninen-Halbinsel, Im Westen liegt zudem das tyrrhenische Meer, das seit seiner Entstehung vor mehreren Millionen Jahren auch heute noch für Spannungen in der Erdkruste Italiens sorgt. Die Hebung des Apennin-Gebirgszuges ist u.a. die Folge der tektonischen Spannungen, die in Italien immer wieder zu Erdbeben führt. Das letzte starke Erdbeben mit etwa 300 Todesopfern und verheerenden Schäden ereignete sich am 6.April 2009 in L’Aquila, etwa 43 km südlich vom Ort des aktuellen Erdbebens.
Das Erdbeben wurde von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) an Erdbebenstationen in ganz Deutschland registriert. Das Seismogrammbeispiel der Erdbebenmessstation GEC2 im Bayerischen Wald in der Abbildung 2 zeigt die Ankunft der primären Raumwellen etwa 1,5 Minuten nach der Herdzeit, sowie die Oberflächenwellen mit den stärkeren Amplituden von etwa 0,25 mm/s nach 3-4 Minuten.
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