Wann Klima-Kipppunkte eintreten, ist schwierig vorherzusagen, warnen Fachleute. Sie kritisieren frühere Studien und zeigen, wo die Probleme liegen.
Julia Sica
Wenn es neben Wort, Unwort und Jugendwort des Jahres auch Rankings für Klima- oder Wissenschaftswörter gäbe, läge der Kipppunkt weit vorne. Kipppunkte haben sich selbst abseits der Physik und Soziologie als Metapher im Vokabular etabliert, mit neuem Schwung durch die häufig besprochenen Kippelemente im Klimasystem – nicht nur wegen des hübschen Dreifachkonsonanten, sondern auch aufgrund des klaren Bildes. Ein Element, das auf der Kippe steht.
Mittlerweile gibt es zahlreiche Studien zu immer mehr Kippelementen, von der „grünen Lunge“ Amazonas-Regenwald, die zerstört wird, bis zum Abschmelzen von Eis an Nord– und Südpol. Ihre Kipppunkte könnten teilweise schon überschritten sein oder in den kommenden Jahren und Jahrzehnten überschritten werden, angekurbelt durch den menschengemachten Klimawandel. Eine neue Studie im Fachjournal Science Advances warnt allerdings davor, dass der Zeitpunkt der Kipppunkt-Überschreitung bisher nicht zuverlässig vorhergesagt werden kann. Mehr erfahren….