Deutschland importiert aus mehr als 160 Ländern mineralische Rohstoffe – aktuell im Wert von rund 66 Milliarden Euro. Dazu kommt eine Vielzahl von Vorprodukten für das verarbeitende Gewerbe. Doch wie können wir sicherstellen, dass die Rohstoffe auch umweltfreundlich und unter Achtung der Menschenrechte gewonnen werden? Mit dieser Frage beschäftigte sich die heute (11.06.2018) in Berlin stattfindende 21. Konferenz des Netzwerkes Ressourceneffizienz. Rund 100 Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft diskutierten auf der Veranstaltung über die Fortschreibung des Deutschen Ressourceneffizienzprogramms der Bundesregierung (ProgRess II), mit dem u.a. die Nachhaltigkeit der Rohstoffversorgung gefördert werden soll. Welche konkreten Maßnahmen zur Verbesserung von Umwelt- und Sozialstandards ergriffen werden sollten, zeigte bei der Veranstaltung die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) auf.
Die BGR arbeitet seit vielen Jahren zu Fragen der Sorgfaltspflicht in Rohstofflieferketten aus Konfliktgebieten, so z.B. seit 2009 in der Demokratischen Republik Kongo und in Ruanda. Sie vertritt Deutschland in der Arbeitsgruppe der OECD (Organization for Economic Cooperation and Development), die hierzu international anerkannte Leitsätze entwickelt hat. Diese Leitsätze sind auch Grundlage einer EU-Verordnung, nach der ab dem Jahr 2021 für Importeure von Zinn, Tantal, Wolfram und Gold definierte Sorgfaltspflichten in den Rohstofflieferketten gelten. Die BGR wurde von der Bundesregierung als nationale Behörde benannt, die die Einhaltung dieser Pflichten in Deutschland prüfen wird. „Umwelt-, Sozial und Transparenzstandards im Rohstoffsektor international zu stärken und nachhaltigere Lieferketten zu schaffen sind wichtige Ansätze, um die Rohstoffversorgung nachhaltig zu gestalten und dies auch für Abnehmer von Rohstoffen und Produkten glaubwürdig zu demonstrieren“, erklärt BGR-Expertin Dr. Gudrun Franken. Mehr erfahren…