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Manganknollen: Begehrter Rohstoff und wichtiger Lebensraum

By 5. April 2019Juli 6th, 2022No Comments

Das JPIO-Projekt MiningImpact untersucht Tiefseeökosysteme im Zentralpazifik

Das deutsche Forschungsschiff SONNE ist von Manzanillo, Mexiko, aus zum zweiten Abschnitt einer 14-wöchigen Forschungsexpedition in die Clarion-Clipperton-Zone aufgebrochen. Die Fahrt wird im Rahmen des europäischen JPI Oceans-Verbundprojektes „MiningImpact“ (30 Projektpartner aus 9 europäischen Staaten) durchgeführt. Die Expedition SO268 unter der Leitung des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel liefert einen wichtigen Beitrag zur Erarbeitung der wissenschaftlichen Grundlagen für Umweltstandards bei zukünftigem Abbau von Manganknollen in der Tiefsee.

Das Untersuchungsgebiet des Forschungsprojektes „MiningImpact“ liegt in der Clarion-Clipperton-Zone im Nordost-Pazifik in 4000 bis 5000 Metern Wassertiefe und totaler Finsternis. Hier befinden sich in einem Gebiet von fünf Millionen Quadratkilometern Manganknollen am Meeresboden, deren Metallgehalte das Potential für einen kommerziellen Tiefseebergbau bieten. Mineralische Rohstoffe aus der Tiefsee sind in den vergangenen Jahren in den Fokus einiger Staaten und Firmen gerückt, um ihre Rohstoffversorgung mit Hightech-Metallen zu sichern. Der Meeresboden zwischen Mexiko und Hawaii gehört zum gemeinsamen Erbe der Menschheit, da er nicht in den Ausschließlichen Wirtschaftszonen von Staaten liegt. Dieses Gebiet wird von der Internationalen Meeresbodenbehörde (International Seabed Authority, ISA) in Kingston, Jamaika, verwaltet. 

Zurzeit arbeitet die ISA an einem sogenannten Mining Code, der den rechtlichen Rahmen für einen zukünftigen Tiefseebergbau bilden wird. Bestandteil dieses völkerrechtlichen Übereinkommens sind Vorschriften zum Umweltmonitoring und die Festlegung von Umweltstandards für die Tiefsee. Das europäische Verbundprojekt JPI Oceans „Mining Impact“ widmet sich der Frage, wie der Zustand des Tiefseeökosystems erfasst werden kann, um die Auswirkungen von menschlichen Eingriffen in der Tiefsee bewerten zu können. Im Rahmen des Projekts unternimmt das deutsche Forschungsschiff SONNE unter Fahrtleitung des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel aktuell eine Expedition in die Clarion-Clipperton-Zone.  

Während der insgesamt über 100 Tage dauernden Expedition führen die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen im deutschen Lizenzgebiet der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) und im belgischen Lizenzgebiet der Firma DEME-GSR unabhängige Untersuchungen zum natürlichen Zustand der marinen Umwelt und der dort lebenden Organismen durch. DEME-GSR plant, in diesen beiden Gebieten Komponenten eines Knollenkollektors zu testen und damit einen zukünftigen Abbau zu simulieren. Mehr erfahren…