Um eine attraktive Weinmarke zu schaffen, verweist das Weingut „Domaine du Météore“ nahe der südfranzösischen Stadt Béziers mit seinem Namen auf eine lokale Besonderheit: Eines der Weinfelder befindet sich in einer runden Senke von 200 Metern Durchmesser, die einem Einschlagkrater ähnelt. Wissenschaftler:innen um den Kosmochemiker Prof. Frank Brenker von der Goethe-Universität Frankfurt stellten jetzt durch Gesteins- und Bodenanalysen fest, dass der Krater einst tatsächlich durch den Einschlag eines Eisen-Nickel-Meteoriten entstanden ist. Damit widerlegten sie eine knapp 60 Jahre alte wissenschaftliche Einschätzung, derentwegen der Krater nie näher geologisch untersucht wurde.
Zahllose Meteoriten haben die Erde in der Vergangenheit getroffen und die Geschichte unseres Planeten geprägt. So nimmt man beispielsweise an, dass ein Großteil des Wassers einst mit Meteoriten auf die Erde gelangt ist. Auch das Aussterben der Dinosaurier ist möglicherweise durch den Einschlag eines sehr großen Meteoriten ausgelöst worden.
Heute noch sichtbare Einschlagkrater von Meteoriten sind selten: Die meisten Spuren der Himmelskörper sind durch Erosion und Verschiebeprozesse der Erdkruste, die Plattentektonik, längst wieder verschwunden. Gerade einmal 190 Meteoritenkrater weltweit listet die „Earth Impact Database“ auf. In ganz Westeuropa waren bislang nur drei bekannt: Rochechouart im französischen Aquitanien, das Nördlinger Ries zwischen Schwäbischer und Fränkischer Alb sowie Steinheimer Becken im baden-württembergischen Landkreis Heidenheim. Allerdings sind die drei Einschlagkrater infolge der Millionen von Jahren wirkenden Erosion für Laien kaum noch als solche zu erkennen. Mehr erfahren...