Bakterielles Protein trennt Neodym und Dysprosium in nur einem Schritt voneinander.
Nadja Podbregar
Selektive Bindung: Die als Rohstoff begehrten Seltenerdmetalle lassen sich bisher nur unter großem Aufwand voneinander trennen. Doch künftig könnte ein aus Bakterien isoliertes Protein diese Abtrennung erheblich vereinfachen, wie Forschende in „Nature“ berichten. Im Test konnte das Lanmodulin-Protein die wichtigen Rohstoffe Neodym und Dysprosium mit gut 98-prozentiger Ausbeute und Reinheit voneinander trennen – in einem Schritt. Durch gezielte Modulation seiner Bindungsstellen könnte es zudem auch an andere Seltene Erden angepasst werden.
Ob Neodym, Scandium, Ytterbium oder Praseodym: Seltenerdmetalle sind für viele moderne Technologien unverzichtbar und entsprechend begehrt. Doch vor allem die Aufbereitung von Erzen mit Seltenen Erden ist extrem aufwendig. Weil sich die 17 Seltenerd-Elemente chemisch-physikalisch sehr ähneln, sind sie mit gängigen Extraktionsmethoden nur schwer voneinander zu trennen.
Die Trennung ist das Problem
Obwohl in Schweden erst kürzlich das größte Seltenerd-Vorkommen Europas entdeckt wurde, ist daher noch ungeklärt, wie und wo diese Erze aufbereitet werden sollen. Zwar lassen sich Seltenerdmetalle durch physikalische Verfahren wie das Flash-Joule-Heating oder mithilfe von Cyanobakterien unspezifisch aus Lösungen anderer Metalle anreichern. Die einzelnen Elemente dann jedoch voneinander zu trennen und in Reinform wiederzugewinnen, ist aufwendig. Mehr erfahren…