Skip to main content
Aktuelles

Neue DERA-Studie zur Rohstoffrisikobewertung Weltmarkt für Tantal bleibt angespannt – Ausweichstrategien können Preis- und Lieferrisiken minimieren

By 10. November 2018Juli 6th, 2022No Comments

Tantal gehört zu den relativ seltenen, aber für die Industrie äußerst wichtigen Rohstoffen

Tantal gehört zu den relativ seltenen, aber für die Industrie äußerst wichtigen Rohstoffen. Das Metall ist vielseitig einsetzbar und findet sich als Werkstoff in den unterschiedlichsten Produkten der Elektro-, Luft- und Raumfahrtindustrie oder im Prozessanlagenbau. Von der EU wird Tantal zu den „kritischen Rohstoffen“ gezählt, bei denen es erhebliche Preis- und Lieferrisiken gibt. In ihrer neuesten Studie „Rohstoffrisikobewertung – Tantal“ stützt die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) in der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) diese Einschätzung und kommt zu dem Urteil: „Die Versorgungslage auf dem Weltmarkt bleibt mittelfristig angespannt.“

Weltweit werden aktuell knapp 2.000 Tonnen Tantal gefördert. Die Hälfte davon stammt aus den Ländern DR Kongo und Ruanda. Dort wird der Rohstoff im Artisanal- und Kleinbergbau gewonnen. Erst mit weitem Abstand zu den beiden zentralafrikanischen Staaten folgen Brasilien (12 % Weltmarktanteil) und China (10 %) als weitere Produzenten. „Aufgrund der hohen Angebotskonzentration und der instabilen politischen Verhältnisse insbesondere in der DR Kongo besteht für Tantal in Bezug auf die Versorgungssituation ein nicht unerhebliches Preis- und Lieferrisiko“, erklärt DERA-Rohstoffexpertin Sophie Damm.

Die DERA geht weiterhin von einer bedeutenden Rolle des Artisanal- und Kleinbergbaus aus. Zusätzliche Förderraten werden jedoch mittelfristig eine wichtige Ergänzung für die Tantalversorgung darstellen. Diese kommen aus geplanten Kapazitätserweiterungen in bestehenden Bergwerken außerhalb Afrikas sowie neuen Explorationsprojekten vor allem in Australien, bei denen Tantal im Zuge der Lithiumproduktion als Beiprodukt im industriellen Maßstab gewonnen werden soll. Beides könne, so DERA, zu einer Verschiebung der Angebotssituation sowie einer abnehmenden Dominanz der zentralafrikanischen Produktion führen. Demgegenüber steht jedoch eine weiter wachsende Nachfrage nach dem begehrten Rohstoff, der u.a. für die Herstellung von Mikrokondensatoren, z. B. für Laptops, Tablets und Mobiltelefone – wichtigstes Anwendungsfeld des Metalls – benötigt wird. Überdurchschnittliche Nachfragesteigerungen erwartet die DERA bei chemischen Produkten, Halbzeugen, Sputtertargets und im Bereich der so genannten Superlegierungen für den Flugzeugbau, in denen ebenfalls Tantal als Werkstoff eingesetzt wird. Mehr erfahren…