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Ozeane: Ganze Nischen verschwinden

By 27. August 2021Juli 6th, 2022No Comments

Bis zu 95 Prozent der heute vorkommenden Meeresbedingungen könnten global wegfallen

Eine andere Welt: Durch den Klimawandel könnten sich die Ozeane stärker verändern als je zuvor in der Geschichte, wie nun eine Studie nahelegt. Demnach könnten 35 bis 95 Prozent der heute noch existierenden Meeresbedingungen bis 2100 global verschwinden. Dafür werden bis zu 82 Prozent der Meeresgebiete Bedingungen erleben, die es noch nie im Ozean gegeben hat. Für Meeresorganismen bedeutet dies, dass sie keine Chance haben, auszuweichen – sie müssen sich anpassen oder sterben aus.

Der Ozean ist einer der wichtigsten Klimapuffer unseres Planeten, aber auch an ihm geht der Klimawandel nicht spurlos vorüber. Schon jetzt erlebt er Hitzewellen und Rekordtemperaturen, der Sauerstoffgehalt sinkt, die Wasserschichtung wird undurchlässiger und die Versauerung lässt den gelösten Kalk in Form von Aragonit mancherorts knapp werden.

Bisher können viele Meeresbewohner diesen Veränderungen noch ausweichen, indem sie beispielsweise in noch kühlere oder weniger von Versauerung betroffene Meeresgebiete auswandern.

Völlig neue Bedingungen

Doch wie lange geht das noch? Diese Frage haben nun Katie Lotterhos von der Northeastern University und ihre Kollegen untersucht. Mithilfe von Messdaten und einem Klima-Ozean-Modell haben sie zunächst rekonstruiert, wie sich Temperaturen, pH-Wert und CO2-Gehalt der oberen Wasserschichten weltweit seit dem Jahr 1800 verändert haben. Dann erstellten sie ausgehend von diesem Modell eine Prognose für die Entwicklung bis zum Jahr 2100 bei gemäßigtem Klimaschutz (RCP 4.5) und weitgehend unkontrollierter Erwärmung (RCP 8.5)

„Dabei quantifizieren wir, in welchem Maße bisherige marine Klimabedingungen verschwinden und neuartige Bedingungen ohne historische Entsprechung auftreten werden“, erklärt das Forschungsteam. Anders als nur regionale Verschiebungen können solche grundlegenden, globalen Veränderungen dazu führen, dass Meeresbewohner die für sie nötigen Umweltbedingungen dann nirgendwo mehr vorfinden. In anderen Regionen treten dafür Temperaturen, pH-Werte oder CO2-Gehalte auf, an die kein heute lebender Organismus angepasst ist. Mehr erfahren…