Im oberbayerischen Geretsried besuchte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit weiteren Politiker:innen die Einweihung des innovativen Projekts von Eavor.
Neben dem Bundeskanzler kamen auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sowie die Bundesministerin für Forschung und Bildung Bettina Stark-Watzinger (FDP) zur Projekteinweihung.
Die Politker:innen zeigten sich beeindruckt von der Technologie und ihrem Potential. Söder betonte den Erfolg der bayerischen Mischung aus Tradition und technologischem Fortschritt und sagte: „Wir sitzen in Bayern praktisch wie auf einer Wärmflasche“. Bundeskanzler Scholz führte aus, dass Geothermie im Rahmen der Energiewende eine „naheliegende“ Wahl sei, da sie ja immer da sei. Mit Blick auf den Ausbau der Erdwärme in Deutschland sagte er, in Deutschland seien zwölf neue Geothermieanlagen im Bau und 82 weitere in Planung. „Das läuft also ganz gut, aber da geht noch mehr.“
Daniel Mölk, der Geschäftsführer der Eavor Technologies GmbH sowie der CEO der kanadischen Mutter, John Redfern, sprachen ebenfalls zu den Gästen. Eavor bereitet im oberbayerischen Geretsried seit Oktober 2022 den Bohrplatz vor. Seit Juli wird gebohrt. Das heiße Gestein im sogenannten oberbayerischen Molassebecken soll zur Energiegewinnung genutzt werden. Für diesen Tiefen-Wärmetauscher, eine neuartige Technik, die bislang nur in einer Versuchsanlage in der Nähe von Calgary getestet wurde, bohren Expert:innen in etwa 4.500 Metern Tiefe eine Vielzahl von horizontalen Röhren (Loops). Das Wasser, das in die Tiefe geleitet wird, erhitzt sich in dem bis zu 170 Grad heißen Gestein. So könnte durch diese Technik aus dem an die Oberfläche tretendem 120 Grad heißem Wasser Wärme sowie Strom erzeugt werden.