Vor 66 Millionen Jahren an der Grenze von der Kreidezeit zum Paläogen starben etwa 75% der Tierarten – unter anderem die Dinosaurier – aus. Ein internationales Team von Forscherinnen und Forschern unter Leitung von Prof. Pincelli M. Hull (Yale University, USA) und BGR-Wissenschaftler PD Dr. André Bornemann fand jetzt heraus, dass die Ursache für das jüngste der fünf großen Aussterbeereignisse in der Erdgeschichte tatsächlich ein Asteroideneinschlag war. Die Ergebnisse ihrer jetzt im Wissenschaftsmagazin „Science“ publizierten Studie „On impact and volcanism across the Cretaceous-Paleogene boundary“ beenden eine seit Jahrzehnten in der Wissenschaftsgemeinschaft intensiv und kontrovers diskutierte Debatte. Bisher kamen zwei Szenarien als mögliche Ursache für das Massenaussterben in Frage: neben dem genannten Asteroideneinschlag vor der Halbinsel Yucatan (Mexiko), dessen Folgen noch heute in Form eines 200 km großen Kraters sichtbar sind, zog die Forschung auch massive, über einen längeren geologischen Zeitraum andauernde vulkanische Aktivitäten in der Region Deccan im Süden Indiens in Betracht.
Das 36-köpfige Forscherteam um Hull und Bornemann stellte bei ihren geochemischen und mikropaläontologischen Untersuchungen auf Grundlage von Tiefseebohrkernen aus dem Nord- und Südatlantik sowie dem Pazifik fest, dass die sichtbaren marinen Umweltveränderungen an der Kreide-Paläogen-Grenze nicht vom Vulkanismus herrühren können. BGR-Wissenschaftler Bornemann: „Mindestens 50% der Entgasungen des Deccan-Vulkanismus haben noch in der obersten Kreide stattgefunden und waren für eine kurze Erwärmungsphase 200 Tausend Jahre vor der Kreide-Paläogen-Grenze verantwortlich, nicht jedoch für das Massenaussterben vor 66 Millionen Jahren. Hierfür war der Asteroideneinschlag ursächlich. Mehr erfahren….