Kunststoffe in der Umwelt sind eine der wichtigsten globalen Herausforderungen. Sie gelangen über Reifenabrieb, Klärschlamm, Mulchfolien oder Kompost in unsere Böden und können unter Umständen Organismen und Pflanzen schädigen. In einer großangelegten Studie haben die BGR und die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) deshalb die räumliche Verteilung von Plastik in einem Ackerboden untersucht.
In einem Zeitraum von 12 Jahren wurde Kompost auf einem Acker aufgebracht. Anschließend nahmen die Forscherinnen und Forscher zahlreiche Bodenproben. Sie untersuchten, wie hoch die eingetragene Fracht der sogenannten Mesoplastik-Fraktion ist. Das sind Plastikteilchen, die größer als 5 Millimeter sind.
Mit diesem Feldversuch wurde erstmals ein einzelner Ackerstandort mit einer derart hohen Intensität auf Belastungen durch Mesoplastik untersucht. Das Ergebnis: In 173 Bodenproben mit einem Materialgewicht von 470 Kilogramm wurden 259 Teilchen von Mesoplastik mit einer mittleren Masse von 2,26 Milligramm/Kilogramm identifiziert. Bei der entdeckten Plastikfracht dominierten die Folien, wobei als häufigster Kunststoff Polyethylen identifiziert wurde. Die statistische Auswertung der Messdaten ergab, dass das gefundene Mesoplastik ohne räumliche Abhängigkeit im untersuchten Ackerstandort verteilt war. Nachzulesen sind die Ergebnisse der Studie in einem Beitrag im Fachmagazin „European Journal of Soil Science“.
Die Bodenproben des Feldkampagne werden jetzt auch noch auf eingetragene Mikroplastikpartikel (Größe unter 5 Millimeter) untersucht. Mehr erfahren…