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Tauende Gletscher als Quecksilber-Schleudern

By 25. Mai 2021Juli 6th, 2022No Comments

Schmelzwasser aus Grönlandgletschern enthält so viel giftiges Schwermetall wie Asiens dreckigste Flüsse

Unerwartete Kontamination: Das Schmelzwasser grönländischer Gletscher enthält überraschend viel giftiges Quecksilber, wie Messungen enthüllen. Die Konzentrationen liegen höher als in den meisten Flüssen weltweit und werden nur von den schmutzigsten Flüssen Asiens übertroffen. Insgesamt könnte allein der Gletscher-Ausstrom aus dem Südwesten Grönlands für zehn Prozent der weltweiten Einträge von Quecksilber ins Meer verantwortlich sein, wie die Forscher im Fachmagazin „Nature Geoscience“ berichten.

Das Schwermetall Quecksilber ist hochgiftig: Vor allem in seiner biologisch aktiven Form Methylquecksilber kann es das Nervensystem schädigen, Enzyme blockieren und durch schleichende Anreicherung zu schweren Gesundheitsschäden führen. Quecksilber kommt zwar natürlich vor, beispielsweise in bestimmten Mineralen, es gelangt aber inzwischen vermehrt durch anthropogene Prozesse in die Umwelt, unter anderem aus der Kohleverbrennung, Müllfeuern, Waldbränden oder der Zementherstellung. Vor allem in den Ozeanen und der Arktis sind viele Organismen inzwischen stark mit Quecksilber belastet.

So viel Quecksilber wie in den am schlimmsten verschmutzten Flüssen Asiens

Eine unerwartete Quelle der Quecksilberbelastung haben nun Jon Hawkings von der Florida State University und seine Kollegen entdeckt. Für ihre Studie hatten sie das Schmelzwasser von drei großen Gletschern im Südwesten Grönlands und das Wasser der angrenzenden Fjorde auf den Gehalt an verschiedenen Substanzen, darunter auch an Quecksilber hin untersucht. Denn angesichts der zunehmende Eisschmelze wollten sie wissen, welche Elemente und Verbindungen mit dem Gletscherwasser ins Meer fließen. Mehr erfahren…