Skip to main content
Aktuelles

Tauender Permafrost: Großflächige Erosion im Lena-Delta

By 21. Oktober 2020Juli 6th, 2022No Comments

Die Arktis erwärmt sich stärker als jede andere Region der Erde. Als Folge tauen Permafrostböden immer schneller auf – es kommt mittlerweile zu großflächigen Erosionsprozessen. Forscherteams dokumentieren diese Entwicklung seit Jahren am sibirischen Fluss Lena mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).

Viele Jahrtausende waren die Böden der arktischen Regionen von Kanada, Alaska und Russland dauerhaft gefroren – der Untergrund besteht dort bis zu zwei Dritteln aus Eisanteilen. Das liegt an den Folgen der letzten Eiszeit, als in diesen Regionen besonders lange und kalte Winter herrschten, der Boden aber nicht von einem Eisschild geschützt war. So konnte die kalte Luft tief in den Boden eindringen.

Durch den Klimawandel und die damit verbundenen steigenden Temperaturen tauen diese Permafrostböden heute immer schneller auf und verwandeln sich in Schlammwüsten sowie tiefe Senken. Diese Entwicklung lässt sich vor allem in Sibirien beobachten: Vielerorts kippen dort Fundamente von Häusern weg, Straßen sacken ab. Zudem nimmt die Erosion der einst durch Eis geschützten Küstenlinien und Ufern zu. 

Durch Wellen und Strömungen werden viele aufgeweichte Permafrostböden an den Küsten immer stärker abgetragen, wie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) jetzt herausgefunden haben. Im Fokus der Untersuchungen steht das Delta des sibirischen Flusses Lena – hinsichtlich der Erosion, aber auch der Ökosysteme.

Zahlreiche vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Expeditionen führten in diese mehr als 600 Kilometer nördlich des Polarkreises gelegene Deltaregion – zuletzt unter anderem im Rahmen des vom BMBF und dem Natural Environment Research Council (NERC) geförderten deutsch-britischen Projekts CACOON. Mehr erfahren…