Skip to main content
Aktuelles

Tiefenbohrungen sollen Klarheit über die Stabilität des Antarktischen Eisschildes bringen

By 1. Februar 2019Juli 6th, 2022No Comments

AWI-Geowissenschaftler leiten internationale IODP-Schiffsexpeditionen in das Südpolarmeer

Geophysiker und Geologen des Alfred-Wegener-Institutes, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung werden in den kommenden Monaten im Rahmen des International Ocean Discovery Program (IODP) einmalige Einblicke in die Klimageschichte der Antarktischen Eisschilde erhalten. Die Wissenschaftler nehmen an drei Antarktis-Expeditionen des IODP-Bohrschiffes „JOIDES Resolution“ teil und werden zwei der Fahrtabschnitte selbst leiten. Bei den Bohrungen suchen die Forscher nach Hinweisen darauf, wie die Eismassen der Antarktis in zurückliegenden Warmzeiten auf Temperatursprünge reagiert haben. Diese Informationen werden dringend benötigt, um den zukünftigen Anstieg des Meeresspiegels genauer vorhersagen zu können. Bei dessen Berechnung gilt das Verhalten der Antarktischen Eisschilde immer noch als große Unbekannte.

Wie werden die Eismassen der Antarktis auf den Klimawandel reagieren und zum Anstieg des Meeresspiegels beitragen? Auf diese Frage haben Klimaforscher bislang noch keine hinreichende Antwort, denn es fehlen Informationen darüber, wie sich die Eisschilde in zurückliegenden Warmzeiten verhalten haben. Geophysiker und Geologen des Alfred-Wegener-Institutes, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) in Bremerhaven wollen diese Wissenslücken jetzt schließen. Sie nehmen in den kommenden sieben Monaten an drei internationalen Expeditionen des US-amerikanischen Bohrschiffes „JOIDES Resolution“ in das Südpolarmeer teil und werden zwei der Fahrtabschnitte auch wissenschaftlich leiten. Die Forschungsfahrten finden im Rahmen des International Ocean Discovery Program (IODP) statt, welches sich der Erforschung der Erd- und Klimageschichte mithilfe von Tiefenbohrungen verschrieben hat.    

Die erste Expedition (IODP 379) Begann am 23. Januar 2019 in Punta Arenas (Chile) und führt das 29-köpfige internationale Forscherteam gemeinsam mit Technikern, Bohrfachleuten und Besatzung (insgesamt 125 Menschen) in das Amundsenmeer. Das ist jene Region, die als Achillesferse des Westantarktischen Eisschildes gilt. „Große Teile des Westantarktischen Eisschildes liegen auf Land, das sich unterhalb der Meeresoberfläche befindet. Das heißt, diese Eismassen sind für warme Meeresströmungen leicht zu erreichen und reagieren deshalb besonders empfindlich auf den Klimawandel“, sagt Dr. Karsten Gohl, AWI-Geophysiker und einer der zwei wissenschaftlichen Fahrtleiter der Expedition. Mehr erfahren…