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Unsere Erde ist dunkler geworden

By 5. Oktober 2021Juli 6th, 2022No Comments

Sinkende Albedo hat den Erdschein in den letzten 20 Jahren um 0,5 Prozent verringert Erde

Rätselhafter Effekt: Vom All aus gesehen leuchtet die Erde heute weniger hell als noch vor 20 Jahren. Sie reflektiert im Schnitt rund 0,5 Prozent weniger Sonnenlicht, wie astronomische Messungen des Erdscheins und Satellitendaten enthüllen. Mögliche Ursache dieser verringerten Albedo könnte die Erwärmung der Ozeane und die dadurch verursachte Ausdünnung heller, tiefhängender Meereswolken sein, vermuten die Forscher. Ob aber natürliche oder anthropogene Ursachen dahinterstehen, ist unklar.

Die Erde wirft rund 30 Prozent des einfallenden kurzwelligen Sonnenlichts in All zurück. Dieses Licht lässt unseren Planeten vom Weltraum aus leichtend blau-weiß erscheinen und reicht sogar aus, um die uns zugewandte dunkle Seite des Neumondes leicht aufzuhellen. Die Helligkeit dieses Erdscheins hängt vor allem von der Wolkendecke des Planeten ab und auch von der Eis- und Schneebedeckung. Weil auf der Nordhalbkugel mehr Land liegt und diese Faktoren dort stärker im Lauf der Jahreszeiten variieren, ist die irdische Albedo im Nordwinter höher als im Sommer.

Erdschein und Albedo im Blick

Doch unter diesen vom Wetter und den Jahreszeiten abhängigen Schwankungen verbirgt sich offenbar ein langfristigerer Trend, wie nun Messungen von Philip Goode vom New Jersey Institute of Technology und seinem Team enthüllen. Für ihre Studie hatten sie Daten des Big Bear Solar Observatory in Kalifornien ausgewertet, das seit 1998 regelmäßig den vom Mond vor und nach Neumond zurückgeworfenen Erdschein misst. Zusätzlich nutzten sie Messdaten des CERES-Instruments der Aqua- und Terra-Erdbeobachtungssatelliten, die seit dem Jahr 2000 regelmäßig die Reflektivität der Erdoberfläche messen.

Um auch den Einfluss der Sonneinstrahlung erfassen zu können, wählten die Forscher für ihre Auswertungen einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren. „Die Sonne ist im Verlauf ihres elfjährigen Zyklus bei ihrem Aktivitätsmaximum im Schnitt um 0,1 Prozent heller als beim Minimum“, erklären Goode und seine Kollegen. Auch dies beeinflusst daher die Helligkeit des Erdscheins und wurde in die Analysen mit einbezogen. Mehr erfahren….