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Internationales Forscherteam unter Kieler Leitung rekonstruiert erstmals eine der weltweit größten Unterwasserlawinen vor Marokko von der Quelle bis zur Senke.

Unterwasserlawinen im Meer können gewaltige Ausmaße annehmen und dabei in nur einem einzigen Ereignis riesige Mengen an Sediment in die Tiefsee transportieren. Einmal in Bewegung, sind sie eine immense Gefahr für moderne Infrastrukturen im Meer. Eine der weltweit größten Unterwasserlawinen, das so genannte ‚Bed 5‘-Ereignis aus dem Agadir Canyon vor der Küste Marokkos, konnten nun Forschende unter gemeinsamer Leitung der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) und der School of Environmental Sciences im britischen Liverpool erstmals umfassend von der Quelle bis zur finalen Ablagerung kartieren und rekonstruieren. Dabei widerlegten die Autoren die bisher gängige wissenschaftliche Annahme, dass solch gewaltige Unterwasserlawinen nur durch entsprechend große Anfangsrutschungen entstehen können. Das in der Studie untersuchte ‚Bed-5‘-Ereignis vor etwa 60.000 Jahren begann dagegen als kleiner Erdrutsch am Meeresboden mit einem Volumen von etwa 1,5 km³, wuchs auf das Hundertfache an und bewegte sich über 400 km durch einen der größten Unterwasser-Canyons der Welt. Dabei riss der Suspensionsstrom Geröll, Kies, Sand und Schlamm mit sich, bevor er weitere 1600 km über den Atlantikboden zurücklegte. Die neue Studie, die heute in der Fachzeitschrift Science Advances erschienen ist, bildet eine wichtige Grundlage für die Neubewertung von submarinen Hangrutschungen.  Mehr erfahren…