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Wie der Klimawandel arktische Küsten zerstört

By 15. Februar 2022Juli 6th, 2022No Comments

Künftige Landverluste erstmals berechnet

Die globale Erwärmung lässt die Permafrostböden der Arktis tauen und das Meereis schmelzen. Dadurch sind Küsten schlechter geschützt und werden abgetragen, im Boden gespeicherter Kohlenstoff und klimaschädliches Kohlendioxid gelangen in Ozean und Atmosphäre. Forschende der Universität Hamburg haben diese Prozesse erstmals für die gesamte Arktis in die Zukunft gerechnet. Ihr Fazit: Jedes Grad Erwärmung beschleunigt sie rasant. Die Ergebnisse wurden jetzt in der Zeitschrift „Nature Climate Change“ veröffentlicht.

Erosion zerstört die Küsten der Arktis. Die Erwärmung der Böden, ihr Aufreißen und Absacken gefährdet wichtige Infrastrukturen und bedroht das Leben der Menschen vor Ort. Darüber hinaus gelangt durch diese Prozesse der in den Böden gebundene Kohlenstoff in den Ozean, was den Arktischen Ozean als wichtigen Speicher für Kohlenstoff und Treibhausgase verändern könnte. Möglicherweise wird auch der Klimawandel verstärkt.

Bisher fehlten Erkenntnisse zu Ausmaß und Geschwindigkeit der Veränderungen. Durch eine neue Kombination von Rechenmodellen haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Hamburg sie nun erstmals für die gesamte Arktis bestimmt. „Wir haben verschiedene Szenarien durchgerechnet, je nachdem wie viel Treibhausgase die Menschheit in den kommenden Jahren freisetzt“, berichtet der Erstautor der Studie, Dr. David Nielsen vom Exzellenzcluster für Klimaforschung CLICCS an der Universität Hamburg. „Demnach geht nicht nur absolut gesehen immer mehr Landmasse verloren, mit jedem Grad Temperaturerhöhung steigt die jährliche Rate – in Metern, aber auch in Millionen Tonnen Kohlenstoff, die zusätzlich frei werden.“ Bei ungebremsten oder noch steigenden Treibhausgasemissionen könnte sich die Rate bis 2100 mehr als verdoppeln und die mittlere Erosion bis zu drei Meter pro Jahr betragen. Mehr erfahren…