Das Geologische Landesamt Hamburg wird in diesem Jahr 75 Jahre alt. Die Tätigkeiten der Vorläuferinstitutionen reichen über 100 Jahre zurück. Die heutige Kernaufgabe des GLAHH ist nach GeolDG die Sammlung, Digitalisierung, Interpretation und Veröffentlichung von geowissenschaftlichen Daten. Inzwischen sind ca. 315.000 Bohrungen bis in eine Tiefe von mehr als 3.000 m digital erfasst und zum Großteil veröffentlicht. Das Bohrdatenportal des GLA-HH bietet zusätzlich zahlreiche Kartendarstellungen zu geologischen, geothermischen und hydrogeologischen Themenbereichen, z.B. die Geologische Karte 1:5.000, Präquartär-Karten, ca. 65 Profilschnitte bis in ca. 400 m Tiefe, Wärmleitfähigkeit und Temperaturen für verschiedene Teufenbereiche und hydrogeologische Profiltypen. Ein wichtiger, und von Dritten intensiv angefragter Arbeitsbereich des GLAHH ist die 3D-Modellierung. Während das tiefe 3D-Strukturmodell gemeinsam von den norddeutschen Ländern entwickelt wurde, wird in Hamburg ein „mitteltiefes Modell“ mit Schwerpunkt auf den wasserwirtschaftlich genutzten Bereichen von Quartären und Neogenen Einheiten bis in ca. 400 m Teufe dargestellt. Das dritte Hamburger Modell stellt das Quartär dar, differenziert in Grundwasserleiter und -nichtleiter, wobei bei letzteren Tills und Beckenablagerungen unterschieden werden. Auf Grundlage der gewonnen Erkenntnisse aus Landesaufnahme und der 3D-Strukturmodellierung werden auch wasserwirtschaftliche Grundwasserströmungsmodelle aufgebaut, um aktuelle Fragen der Trinkwasserversorgung im Ballungsraum Hamburg zu beantworten. Zukunftsthemen, wie eine erfolgreiche Umsetzung der Wärmewende mithilfe der oberflächennahen, mitteltiefen und tiefen Geothermie nehmen einen immer größer werdenden Raum ein und werden von den Bürgerinnen und Bürgern sowie von Unternehmen in Hamburg stark nachgefragt. Die Arbeiten zu Geogefahren umfassen die Themenbereiche Verkarstung (Erdfallbildung; Mikroseismik), Massenverlagerungen (Rutschungen am Elbhang) und Bauwerksschäden durch wasserempfindliche Böden (u.a. Sackungen über austrocknendem Lauenburger Ton).