Nachdem die Kalidüngemittelproduktion in den 1860er Jahren in Staßfurt, im nördlichen Harzvorland, ihre weltweite Premiere erlebte, sich zunächst auf das sogenannte Nordharz-Kalirevier beschränkte, begann auf Betreiben des preußischen Bergbeamten Pinno - und entgegen der damaligen akademischen Lehrmeinung Ochsenius’ - schon in den 1880er Jahren die Erkundung der südlich des Harzes gelegenen Kalivorkommen. Die erste Bohrung Hochstedt wurde westlich Nordhausen bei Günzerode platziert und im November 1888 eingestellt ohne Kalisalze erreicht zu haben. Die zweite Bohrung bei Kehmstedt traf im Juli 1889 ein 63m mächtiges Kalisalzlager an. Bis November 1897 folgten weitere 64 Erkundungsbohrungen in über 50 Gemarkungen bis das erste - vom Preußischen Staat finanzierte - Bohrprogramm im November 1897 mit dem Nachweis der großflächigen Verbreitung bauwürdiger Hartsalz- und Carnallitit-Vorräte erfolgreich abgeschlossen wurde.
Bereits kurze Zeit nach der ersten fündigen Kalibohrung im preußischen Hoheitsgebiet des Südharz-Revieres startete auch die erste privatrechtliche Kapitalgesellschaft die Bohrerkundung auf Kalisalze im August 1891 bei Jecha, Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen. Die Bohrung erreichte in 626,20m Teufe ein über 12m mächtiges Carnallitit-Lager, was für den Markscheider, Bergbauunternehmer und Brauereibesitzer Brügmann aus Dortmund als hinreichender Bauwürdigkeitsnachweis genügte, so dass bereits im Mai 1893 mit dem Teufen des ersten Kalischachtes im Südharz-Revier begonnen wurde. Die bergmännische Gewinnung der Kalisalze begann ab 1896 auf dem nach ihm benannten Brügmann-Schacht der Gewerkschaft "Glückauf" in Sondershausen, worauf rasch weitere Bergwerke folgten. Bereits 1914 verfügte das Südharz-Revier über 33 Schächte, zum Jahreswechsel 1924/25 waren es bereits 50 vollendete Schachtanlagen mehrerer Kaligesellschaften, die in der Folgezeit verschiedene, auch staatlich gelenkte Konsolidationen und Stilllegungen erfuhren.