Der sogenannte „GST-Teich“ (Gesellschaft für Sport und Technik) ist ein Bergbaufolgegewässer der Mulden II und III der ehemaligen Braunkohlengrube „Providentia“ nordwestlich von Döbern. Das Grubenfeld misst etwa 2,6 km in N-S und 2,0 km in E-W Richtung und umfasst fünf Abbaumulden (nummeriert von West nach Ost) (Abb. 2). Der heutige See erstreckt sich entsprechend der Streichrichtung der Mulden in NNW-SSE Richtung und erreicht eine maximale Längsausdehnung von etwa 830 m.
Die steil gestellte Braunkohle fällt in diesem Gebiet vergleichsweise flach ein, sodass die an der Oberfläche ausstreichenden Flöze eine relativ große Mächtigkeit besitzen und obertägig gefördert werden konnte. Insgesamt wurde die Grube über einen Zeitraum von 70 Jahren, von 1864 bis 1934 betrieben. Mulde II war die Hauptabbaumulde und wurde mit Unterbrechungen in verschiedenen Abschnitten größtenteils im Tagebau, aber auch z.T. im Tiefbau bis zur Stilllegung 1934 abgebaut. Die Mulden IV (Friedhofsmulde) und V (Mühlenteichmulde) östlich der B115 waren die kleinsten Vorkommen im Grubenfeld, wurden erst 1928/29 erschlossen und für nur wenige Jahre betrieben.
Heute, mehr als 80 Jahre nach Beendigung des Bergbaus ist das Gewässer immer noch sauer und süßt nicht aus. Dies ist eindrucksvoll an den, im Randbereich des Sees ausfallenden braunen Eisenhydroxid-Schlämmen zu erkennen. Zulaufende Quellen in der näheren Umgebung führen dem See weiterhin Eisensulfat-Wässer zu.
Weiterführende Literatur
Schossig, W. und Kulke, M. (2006). Braunkohlenbergbau auf dem Muskauer Faltenbogen. Aus der Geschichte der Braunkohlengrube „Conrad“ Gross Kölzig. Cottbus, Förderverein Kulturlandschaft Niederlausitz e.V.
Kupetz, A. und Kupetz, M (2009). Wanderungen in der Erdgeschichte (24), Der Muskauer Faltenbogen. – 224 S.; München (Pfeil)