Das „Nadelöhr“ ist eine einzelnstehende Felsrippe mit unregelmäßig geformten Öffnung („Tor“) in der Gießübler Schweiz ca. 1,5 km südöstlich der Ortslage Gießübel im Landkreis Hildburghausen.
Es besteht aus dem Fehrenbach-Konglomerat und wird stratigraphisch dem Äquivalent der Ilmenau-Formation des Unterrotliegend in der Schleusinger-Randzone des Thüringer Waldes zugeordnet. Das Fehrenbach-Konglomerat wurde aus westlicher Richtung geschüttet. Als Liefergebiet gilt der Schleusehorst, ein zutage tretender Bereich des Grundgebirgsstockwerkes an der NW-Flanke des Schwarzburger Antiklinoriums, dessen synsedimentäre Heraushebung an den Flanken zu mächtigen, rasch sedimentierten Schwemmfächerablagerungen führte. Das Konglomerat setzt sich daher fast ausschließlich aus Schiefergebirgsmaterial wie Phyllit, Quarzphyllit, Tonschiefer, Quarz und Rhyolith zusammen, wobei Quarzitphyllit aus der Kernzone des Schwarzburger Antiklinoriums vorherrscht. Die Konglomerate im Gebiet von Fehrenbach und Crock sind die am weitesten nach Südosten reichenden Einheiten des Rotliegend im Thüringer Wald.
Das Geotop ist aufgrund seiner Lage an einem Naturlehrpfad gut erschlossen. In unmittelbarer Nähe der Gießübler Schweiz befindet sich auch die Fehrenbacher Schweiz mit einer Vielzahl an weiteren Aufschlüssen des Fehrenbach-Konglomerats.
Quellenangabe: Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz
Weiterführende Literatur:
SCHNEIDER, R (1987): Geologische Naturdenkmale im Bezirk Suhl. – Veröff. Naturhist. Mus. Schleusingen 2
KATZUNG, G. (1965): Zur Stratigraphie, Paläogeographie und Sedimentologie des tieferen Unterrotliegenden am SE-Rand des Thüringer Waldes.– Monatsber. Dtsch. Akad. Wiss. Berlin, 7: 63 – 68; Berlin.
Bildunterschrift(en) & Dateiname(n) des/der Fotos und Quellenangabe:
Das Geotop Nadelöhr in der Gießübler Schweiz
URL: https://www.tourenportal-thueringer-wald.de/de/poi/naturdenkmal/nadeloehr/21988402/, https://www.thueringen.info/naturlehrpfad-giessuebler-schweiz.html