Der NNE-SSW- bis NE-SW-streichende Felsenrücken der Wendelstein-Felsengruppe mit einer Längserstreckung von ca. 350 m repräsentiert den größten Felsenriffzug der stratigraphischen Einheit „Hoher-Stein-Quarzit“ (Unteres Ordovizium / Tremadoc) im Vogtland. Die Felsen des Wendelstein-Massivs beeindrucken durch eine Reihe von geologisch bemerkenswerten Aufschlüssen. Der bekannteste Einzelfelsen ist der Löwenkopf im NE-Bereich der Quarzit-Formation. Das Gebiet um den Wendelstein ist seit dem 29. 11. 1938 Flächennaturdenkmal.
Der Locus Typicus für die stratigraphische Einheit „Hoher Stein-Quarzit“ ist der Hohe Stein – tschechisch: Vysoký kámen – der ein exponiertes Felsmassiv in einer Höhenlage von bis zu 774 m ü. NN im Böhmischen Vogtland unweit der Grenze zum Freistaat Sachsen bildet.
Im Bereich des Wendelstein befindet sich eine historische Triangular-Säule, die 1864 im Rahmen der Königlich-Sächsischen Triangulierung errichtet wurde (Tafelerstellung durch die Interessengemeinschaft historische Säulen; »Europäische Gradmessung im Königreich Sachsen«, Station 142 Wendelstein)
Der Felsenkomplex des Wendelstein befindet sich ca. 400 m W der Straße Grünbach-Falkenstein und 500 m N von Grünbach in einem Waldgebiet und zeigt eine Höhenlage von 720 bis 732 m ü. NN. Das Geotop Wendelstein ist an den Felsenweg 1 des LEADER-Regionalmanagement
„Sagenhaftes Vogtland“ angebunden und mit einer gepflegten Sitzplatzgruppe und einer Schutzhütte ausgestattet. 3 – 4 Parkplätze sind in der Nähe vorhanden.
Quellenangabe:
Prof. Th. Seifert (TU Bergakademie Freiberg, Professur für Lagerstättenlehre u. Petrologie), Dipl.-Museolog. D. Loos und S. Stark (Geo-Umweltpark Vogtland)
Weiterführende Literatur:
Freyer, G. & Tröger, K.-A. (1965). Geologischer Führer durch das Vogtland. VEB Deutscher Verlag für die Grundstoffindustrie Leipzig, 279 S. (mit weiterführenden Quellen)
Freyer, G. (1995). Geologie des Vogtlandes. Vogtland-Verlag Plauen, 123 S. (mit weiterführenden Quellen)
Seifert, Th., Enke, M., Sachse, J., Miehlbradt, M. & Irrgang, N. (2018). Umsetzungsstudie zur Errichtung eines GeoParks als Grundlage für eine Zertifizierung auf nationaler Ebene. Abschlußbericht, TU Bergakademie Freiberg, Professur für Lagerstättenlehre und Petrologie, Professur für Marketing und Intern. Handel, 174 S. + Anlagen (mit weiterführenden Quellen)
Stratigraphie von Deutschland II. Ordovizium, Kambrium, Vendium, Riphäikum – Teil I: Thüringen, Sachsen, Ostbayern. Deutsche Stratigraphische Kommission, Hrsg. K. Hoth, H.-J. Berger, G. Mund 1997, Courier Forschungsinstitut Senckenberg, Band 200, 437 S.