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Geotop des Monats Oktober 2019

Schlackenagglomerat von Michelnau


Am südwestlichen Rand des tertiären Vulkangebietes Vogelsberg liegt nordwestlich Nidda-Michelnau am Wingertsberg ein aufgelassener Steinbruch. Von einer Aussichtsplattform eröffnet sich ein eindrucksvoller Blick auf die Abbauwände eines roten Schlackenagglomerats. Die verschweißten Wurfschlacken weisen eine hohe Porosität auf. Vereinzelt sind kompakte Basaltbomben eingelagert. Das entgegengesetzte Einfallen am Nordrand nach Norden und am Südrand nach Süden lassen den Kraterrand des miozänen Schlackenkegels erahnen.

Das Gestein wurde mit Hilfe einer großen Kettensäge in Quadern von 1 m Kantenlänge aus den Wänden gesägt und weiterverarbeitet. Die Abbauspuren sind noch deutlich zu sehen. Die Produkte wurden mit dem Handelsnamen „Michelnauer Tuff“ vor allem zu Fassadenplatten, Mauersteinen und für Grabmale verarbeitet. Da das Material relativ weich ist, wird es auch gerne für Bildhauerarbeiten verwendet.

Der Geotop liegt im Geopark Vulkanregion Vogelsberg (http://www.geopark-vogelsberg.de/vulkanerleben/geostationen/steinbruch-michelnau.html) und ist von einem Rundweg mit Aussichtsplattform aus einsehbar. Führungen in den Steinbruch werden vom Verein Freunde des Steinbruchs Michelnau e.V. (http://www.steinbruch-michelnau.de) angeboten.

Weiterführende Literatur:

EHRENBERG, K.-H. (1978): Exkursion A in den südlichen Vogelsberg am 30. März 1978.- Jber. Mitt. oberrhein. Geol. Ver., N.f. 60: 33-54, Stuttgart.

REISCHMANN, TH. & SCHRAFT, A. (2010): Der Vogelsberg – Geotope im größten Vulkangebiet Mitteleuropas. – Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie, Wiesbaden.

Details

Bundesland
Hessen
Landkreis
Wetteraukreis
Ort
Nidda-Michelnau