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Geotop des Monats Mai 2017

Schlossberg Flossenbürg


Wegen seiner kuppelartigen Form und der markanten Absonderung des Gesteins gehört der Schlossberg Flossenbürg zu den bekanntesten Granitfelsen der Oberpfalz. Auffällig am Schlossberg Flossenbürg sind die mehr oder weniger parallel zur Oberfläche orientierten Klüfte und die dadurch bedingte plattige Absonderung des Granits. Da die Erosion vorwiegend durch flächenhaftes Abplatzen von Gestein entlang des Kluftsystems ("Exfoliation") stattfindet, bleibt die kuppelförmige Gestalt des Berges erhalten. Ein bekanntes Beispiel für einen derartigen "Granitdom" ist der Zuckerhut  in Rio de Janeiro. Über den Schlossberg führt der Lehrpfad "Weg des Granits", der auch am Burgweiher mit Geotop-Infotafel und der berühmten Burgruine am Gipfel vorbeiführt.
Im Zuge der "Variszischen Gebirgsbildung" kollidierten vor über 300 Millionen Jahren mehrere Kontinente. Dabei wurden manche Gesteine tief in die Erdkruste versenkt und heizten sich dort auf. Teile schmolzen dadurch und stiegen als flüssige Magmen innerhalb der Erdkruste nach oben. In mehreren Kilometern Tiefe blieben sie stecken und erstarrten zu Graniten. Später wurde das Gebiet stark gehoben und durch die gleichzeitige Erosion gelangten die Granite an die Erdoberfläche.
Der Flossenbürger Granit eignet sich besonders gut als Naturwerkstein, da aufgrund der weitständigen Klüftung besonders große Rohblöcke gewonnen werden können.
Weiterführende Literatur:
Lagally, U., Rohrmüller, J., Glaser, S., Loth, G. & Pürner, T. (2011): Hundert Meisterwerke – Die schönsten Geotope Bayerns. – 288 S., Augsburg (Bayerisches Landesamt für Umwelt)

Details

Bundesland
Bayern
Landkreis
Neustadt an der Waldnaab
Ort
Flossenbürg